Georg Neumark – Wies Gott fügt, bin ich vergnügt.

Wer nur den lieben Gott lässt walten
Und hoffet auf ihn allezeit:
Den wird er wunderlich erhalten
In aller Not und Traurigkeit.
Wer Gott, dem Allerhöchsten, traut:
Der hat auf keinen Sand gebaut.

Was helfen uns die schweren Sorgen?
Was hilft uns unser Weh und Ach?
Was hilft es, dass wir alle Morgen
Beseufzen unser Ungemach?
Wir machen unser Kreuz und Leid
Nur größer durch die Traurigkeit.

Man halte nur ein wenig stille
Und sei doch in sich selbst vergnügt,
Wie unsers Gottes Gnadenwille,
Wie sein Allwissenheit es fügt.
Gott, der uns Ihm hat auserwählt,
Der weiß auch sehr wohl, was uns fehlt.

Er kennt die rechte Freudenstunden;
Er weiß wohl, wenn es nützlich sei.
Wenn er uns nur hat treu erfunden,
Und merket keine Heuchelei:
So kommt Gott, eh wir uns versehn,
Und lässet uns viel Guts geschehn.

Denk nicht in deiner Drangsalshitze,
Dass du von Gott verlassen seist,
Und dass Gott der im Schoße sitze,
Der sich mit stetem Glücke speist:
Die Folgezeit verändert viel,
und setzet jeglichem sein Ziel.

Es sind ja Gott sehr schlechte Sachen,
und ist dem Höchsten alles gleich,
Den Reichen klein und arm zu machen,
Den Armen aber groß und reich:
Gott ist der rechte Wundermann,
Der bald erhöhn, bald stürzen kann.

Sing, bet und geh auf Gottes Wegen,
Verricht das Deine nur getreu,
Und trau des Himmels reichem Segen:
So wird er bei dir werden neu.
Denn welcher seine Zuversicht
Auf Gott setzt, den verlässt Er nicht.