Mel. Gott des Himmels und der Erden,
Jakobs Stern, du Licht der Erden,
Sonne der Gerechtigkeit,
Laß die Nacht zum Tage werden,
Wirf die Strahlen weit und breit
Auf die, so bei dieser Wiegen
In entzückter Demuth liegen.
Finsterniß bedeckt die Erde
Und der Völker Dunkelheit,
Aber über deine Heerde
Strahlt des Glanzes Herrlichkeit,
Die den Hirten sich gewiesen,
Dein Geburtsfest hat gepriesen.
Wunderkind, wir deine Kinder
Sammeln uns in deinem Stall.
Du bist ja das Heil der Sünder
Und die Stütze für den Fall,
Laß von keinen Finsternissen
Uns bei deiner Krippe wissen.
Ist es in dem Herzen dunkel,
So erleucht uns durch dein Licht,
Daß uns dein GEburtsstern funkel,
Der durch alle Nebel bricht;
Denn die Nacht ist nun vergangen,
Da der Tag sich angefangen.
Nun wir warten auf die Bürden,
Die du eingebunden hast.
Wie die Schäfer bei den Hürden
Haben wir nicht eher Rast,
Bis daß unser Herz erfährt,
Was der heilge Christ beschert.
Ach was sinds für schöne Sachen,
Die hier eingebunden sind?
Daß du uns recht reich willst machen,
Bindest du dich selber ein.
Das ist wahrlich eine Bürde,
Die kein Mensch beschreiben würde.
Denn in dieser Bürde lieget
Vaters Gnad und Sohnes Huld.
Alles, was das Herz vergnüget,
Die Erlassung unsrer Schuld,
Gottes Kindschaft, Heil und Segen,
Ja der Himmel ist zugegen.
Welt, behalte deine Schätze,
Hier ist unser größter Schatz.
Hier ist Freiheit vom Gesetze,
Hier der Armen Ruheplatz,
Hier das Labsal aller Schmerzen.,
Hier das Herze aller Herzen.
Zwar es ist auch eine Ruthe
Diesem Zucker beigelegt,
Doch es ist uns wohl zu Muthe,
Weil sie uns zum Besten schlägt.
Sonsten würden wir von Sünden
Allzuschwere Bürden binden.
Laß die Christnacht so begehen,
Daß kein Kind der Finsterniß
Deine Huld mag widerstehen,
Und mach unser Herz gewiß,
Daß wir dort auf Zions Höhn
Christtag mögen einst begehn.