Geh‘ fort, mein Geist, in diesem Trieb,
lass Dich nicht Furcht noch Lüste mehr aufhalten!
Hast du geschmeckt des Heilands lieb‘,
So lass das Herz nicht wiederum erkalten.
Lauf fort, und werde brünstig recht;
Halt, was Du hast, und greife nach noch mehrer’n Gaben!
Die Erd‘ ist Dir ja viel zu schlecht,
Den Himmel sollst Du nun im Herzen haben.
Sieh, wie dein Gott zerbricht die Macht,
Die Dich beherrscht! D’rum tritt nur fröhlich weiter,
Vergiss die finst’re Trauernacht!
Der Tag ist da, die Dunkelheit wird heiter!
Wohl dir, Du sollst bald können seh’n
Dich über Sonn‘ und Mond und alle Welt erhoben,
Wenn Du vor Gottes Sohn wirst steh’n.
Ach, fang ihn an, so bald Du kannst, zu loben!
So lobet denn, alle Geschöpfe, den König!
Dies loben ist dennoch für Ihn noch zu wenig;
Er müsse Sich selbst in uns völlig erheben,
Und einzig in seinen Erlöseten leben!
Der süße Geruch soll ihm stetig aufsteigen
Vom Opfer der Lippen, bis dass sie erreichen
Die Wohnung des Herrn im ewigen Lichte;
Erzählet die wunderbar sel‘ge Geschichte!
Verschweiget die Taten des Herren nicht weiter,
Entdeckt sie! es spielet das Morgenrot heiter
Vom Glanze, der alle Gewölke vertreibet,
Und uns zu Jerusalems Bürgerschaft treibet!
Wohlauf, ihr Erkauften des Landes, seid munter,
Herauf aus dem Schlaf, aus der Hoffart herunter!
Erwachet, und gürtet euch, eilends zu gehen
Dorthin, wo der Herr uns gebietet zu stehen!