O Liebe sonder Grund,
Mein Leben und mein Herze!
Komm, stille mich mit Dir
In meinem Liebesschmerze,
Und leere völlig aus,
Was Dir zuwider ist;
Laß Alles weichen Dir,
Was Du nicht selber bist!
Du bist mein licht allein,
Du bist mein zartes Leben. –
Ach, bleib‘, erwärme mich,
Dass ich Dir bleib‘ ergeben!
Denn Du mein Heil, mein Hirt,
Mein Harnisch und mein Schild;
Kannst alles werden mir,
Wenn Du aus Gnaden wilt.
Führ‘ mich in’s Vaterherz
Und fülle mich von innen,
So liebt der Heil‘ge mich,
Du Labsal meiner Sinnen!
Dein Gnadenbund und Wort
Ist meiner Seele Halt;
Dein Bild allein gibt mir
Die himmlische Gestalt.
O gib mir ew’ge Freud‘,
Mit Weisheit mich bekleide,
Und die Gerechtigkeit
Sei meine weiße Seide,
Darin ich steh‘ vor Dir,
Holdsel’ger Heiland Du!
Sey Du das helle Licht,
Darin ich ewig ruh‘!
So kann ich ohne Furcht
Zum Thron des Vaters treten,
Und in dem Heiligtum
Ihn heiliglich anbeten,
Wo keine Spur mehr ist
Von meiner Schmählichkeit!
Denn diese muß vergeh’n,
Wo Gott ein Herz sich weiht.
Ich änd’re nicht den Sinn,
Denn Du hast mich erwählet
Und zur erkauften Schar
Von Ewigkeit gezählet.
So gib mir, Gottes Lamm,
Was dein ist, – gib mir Dich!
Und nimm, was mein ist, hin, –
Dich lieb‘ ich ewiglich!
In deine Willensmacht
Bleib‘ ich nun ganz ergeben,
Und grüß‘ in Ehrfurcht Dich,
Du liebstes, ew’ges Leben!
Ich werfe Dir mich hin
In Liebszerflossenheit;
Du bist mein Element
Nun und in Ewigkeit!