1.) Das alte Jahr ist nun dahin,
Dir, höchster Gott, ist unser Sinn
Für alle deine Gütigkeit
Mit hohem Preis und Dank bereit.
2.) Du hast uns das vergangne Jahr
Aus Not gerissen und Gefahr.
In Gnaden unsrer stets verschont
Und nie nach Würden uns gelohnt.
3.) Den edlen Schatz, dein wertes Wort,
Hast du verliehen diesem Ort,
Uns dadurch an der Seel‘ gespeist,
Dem Leib auch reiche Gnad‘ erweist.
4.) All unsers Glaubens Bitt‘ und Flehn
Hast du erhört und angesehn,
Oft mehr verliehn, als wir begehrt,
Dafür sei stets von uns verehrt.
5.) Wir bitten ferner, frommer Gott!
Steh uns noch bei in aller Not:
Verzeih uns unsre Sünd‘ und Fehl‘,
Hilf an dem Leib, hilf an der Seel‘!
6.) Dein Wort, der Seelen Medizin,
Lass bei uns, Herr, noch ferner blühn.
Gib treue Lehrer, treib vorbei
Des Teufels List und Ketzerei.
7.) Gib unsrer Obrigkeit auch Gnad,
Wend ab den Krieg, gib Friedens-Rat,
Dass wir und sie in stiller Ruh‘
All‘ unser Leben bringen zu.
8.) Feucht an das Land, gib Sonnenschein,
Lass wachsen Gras, Getreid‘ und Wein,
Dass Wild und Vieh von deiner Gab
Auch neben uns zu leben hab.
9.) Gib, was uns dient, zu jeder Zeit,
Nicht Überfluss, nicht Dürftigkeit,
Damit nicht unser Herz beschwert,
Noch sonst der Geist verführet werd.
10.) Hättst du es auch, o Gott, ersehn,
Wir sollten teils mit Tod abgehn,
So lass uns nicht, hilf, steh uns bei,
Ein selig‘ Stündlein uns verleih!
11.) Nimm auf die Seel in deine Hand,
Den Leib bedecke kühler Sand
Bis du sie beide bringst zur Freud,
Da sie dich sehn in Ewigkeit.