Behalt mich, Herr, in deiner Pflege,
Du, der dem Tode mich entrückt,
Daß nicht der Trug der eignen Wege
Mich nun Erlösten neu umstrickt.
Du kennst mein Herz in seinem Trutze,
Du kenst’s in seiner Kreuzesflucht.
Behalte mich in deinem Schutze,
Behalte mich in deiner Zucht.
Behalte mich in der Bereitung
Des Heil’gen Geistes für und für!
Es würde ohne deine Leitung
Ein unfruchtbarer Baum aus mir.
Die Keime selbst der Lieb‘ und Güte,
Die du mir neu ins Herz gelegt,
Ach, sie verkümmern vor der Blüte,
Wo deine Treue sie nicht pflegt.
Du mußt, was du begannst, vollenden;
Aus mir wächst Heil’ges nicht hervor.
Behalt in deinen Meisterhänden
Mich weiches Wachs, mich schwankes Rohr!
Ob milde Lüfte wehn, ob Stürme,
O laß mich nimmer, nimmer los!
Behalte mich in deinem Schirme
Und deiner Liebe treuem Schoß!