1. Wie groß, o Gott ins Himmels Saal,
Spürt man dein Weisheit überall!
Eim jeden Ding sein Ordnung gibst,
Dieweil du nicht Unordnung liebst.
2. Die Engel und Erzengelein
Durch dich ihr Ordnung halten fein,
Ein jeder tut, was ihm gebührt,
Und allzeit dein Befehl vollführt.
3. Am Himmel stehn die Sterne schön,
Und all in guter Ordnung gebn,
Dass keins aus dieser lichten Schar
Weicht aus der Ordnung um ein Haar.
4. Die Sonn behält das Regiment,
Jeder Planet sich zu ihr wendt,
Sie übertrifft mit ihrem Schein
Die Sternen allsamt ingemein.
5. Solch Ordnung, die man droben spürt,
Wird hie auf Erden auch geführt,
Da kaiserliche Majestat
Den größten Glanz erlanget hat.
6. Wie Jesus ist der Engel Herr,
Die allezeit nach seim Begehr,
Und wie die Sonn am Himmel klar
Die andern Stern regieret gar:
7. Also von Gott den Vorzug hat
Die Kaiserliche Majestat
Vor Chur- und Fürsten allzugleich,
Vor Reichsstädt auch im ganzen Reich.
8. Die gegen ihn sich billig neigen,
Ihm Ohr und Dienste gern erzeigen;
Dem soll ein jeder ingemein
Nächst Gott allzeit gehorsam sein.
9. Herr Gott, erhalt die Ordnung fest,
Tu du beim Regiment das best,
Damit das Römisch Reich gemehrt
In guter Ruh bleib unversehrt.
10. Hilf, dass deins großen Namens Ehr
Gefördert werd durch reine Lehr,
Damit die werte Christenheit
Zunehmen möge weit und breit.
11. Dem Türken durch dein Allmacht steur
Und andern Feinden ungeheur,
So im Reich richten Unruh an,
Dass man nicht friedlich leben kann.
12. Hilf, dass sie Fürsten ingemein
Dem Kaiser gern gehorsam sein,
Sein Amtsbürd ihm gern helfen tragn
Und bei ihm Gut und Blut auch wagn.
13. Schaff, dass sein Hofrät allesamt
Bedenken ihr hochwichtig Amt
Und nach Gewissen raten guts,
Zu fördern den gemeinen Nutz.
14. Erhalt ihn bei gesundem Leib,
Und alles Übel von ihm treib,
Sein Leben ihm viel Jahr noch frist,
Denn Ändrung gar gefährlich ist.
15. Halt fest, dass weder sink noch weich
Das löblich Haus von Osterreich,
Bis Christ, der Stein, die alte Welt
Zerschmeisst, dass sie in Haufen fällt.
Amen.