Franck, Johann – Habt nicht lieb die Welt!

1 Joh. 2,15-17.

Weise: Valet will ich dir geben.

Hier habt ihr, fromme Christen,
Ihr die ihr wissen wollt,
Wie ihr den argen Lüsten
Der Welt entgehen sollt,
Was euer Tun und Lassen,
Was euer Stand soll sein,
Damit ihr durch die Straßen
Des Himmels gehet ein.

2. Des Leibes kurze Freude
Und was dem Fleisch gefällt,
Der Augen schnöde Weide,
Die Wollust dieser Welt,
Das eitle Ehrenstreben
Und was den Geiz antrifft:
Das ist dem Christenleben
Ein schädlich Seelengift.

3. Tracht’t nicht den Leib zu kleiden,
Nach Geld und großem Gut,
Nach Edelstein und Seiden,
Wie sonst ein Weltkind tut.
Wollt ihr mit Schönheit prahlen,
So lasst das Seelenreich
Mit Gottesfurcht durchmalen
Das ist ein Schmuck für euch.

4. Was sind die Purpurwangen,
Was ist ein Seideng’wand?
Was ist das schnöde Prangen,
Was ist ein hoher Stand?
Was ist das viele Schinden,
Was ist das eitle Geld?
Ein Schein, der bald muss schwinden,
Ein Schaum, der bald zerfällt.

5. Gleichwie vom kalten Wetter
Das Blumwerk leicht erstirbt,
Gleich wie die Zier der Blätter
Im feuchten Herbst verdirbt:
Also muss auch vergehen
Des Fleisches kurze Frist,
Nur diese kann bestehen,
Was geist- und göttlich ist.

6. Dein Wort, o Herr der Scharen,
Das ist das feste Schloss,
Drauf man sich kann verwahren
Vor aller Feinde Schoß.
Da soll ein Christ hinlaufen,
Wer dieser Straße fehlt,
Hat mit dem rohen Haufen
Den breiten Weg erwählt.