Johann Adam Lehmus – Psalm 34.

Gott, des Himmels Herrn, zu loben,

Soll mein täglich Streben sein.

Heil’ger Geist, Du Geist von oben,

Stimm‘ mit meinen Lippen ein!

Mein Lied soll ihn immer und ewiglich preisen,

Mein Wort soll es Armen und Bangen beweisen,

Daß wer zu dem freundlichen Gnadengott flieht,

Sich allen Gefahren auf einmal entzieht.

 

  1. Preiset mit mir Gottes Güte,

Wer Ihn treu gefunden hat!

Kein aufrichtiges Gemüthe

Wird von seinem Lobe satt.

Wir wollen uns, Einer den Andern, erbauen,

Auf Gottes Erbarmung und Hülfe zu schauen;

Von Hügeln zu Thälern erschalle der Klang;

Der Name „Jehovah!“ sei unser Gesang.

 

  1. Da ich Gott in Aengsten suchte,

Nahm Er meiner Seele wahr.

Da mein Feind mir höhnisch fluchte,

Riß der Herr mich aus Gefahr.

So wird wohl nicht Einer mit Schanden bestehen,

Von Allen, die Gottes Erbarmung erflehen.

Ach, glaubt Ihm! ach, geht Ihn mit Zuversicht an!

Gott hört es, Gott hilft euch auf ebene Bahn!

 

  1. Schmeckt und seht, wie gut und freundlich,

Und wie Gott so gnädig ist!

Höll und Erde wüthe feindlich,

Gott ist’s der uns nicht vergißt.

Wer Ihn nur erkennet, der sieget im Streite,

Ist reich in der Armuth, gewinnet das Weite;

Es hungern die Reichen, ihr Vorrath geht aus;

Bei Frommen ist Gott und Genüge zu Haus.

 

  1. Kinder, kommt und laßt euch lehren!

Gottes Furcht ist mein Gebot.

Wer will Glück und Heil begehren,

Der verehr und liebe Gott!

Gott sei es, in dessen Gehorsam er wandelt,

Vor dessen absehenden Augen er handelt;

In Gott gethan, freuet ihn Opfer und Pflicht,

Im Herrn, da gedeiht sie, und reuet ihn nicht.

 

  1. Treu sein, redlich, frommen Muthes,

Das bewahrt vor Qual und Schmach.

Laßt vom Bösen, wirket Gutes,

Sucht den Frieden, jagt ihm nach!

So wird euch der Schatten des Höchsten bedecken,

Denn keine Furcht soll den Gerechten erschrecken,

Wenn Sünder verzagend im Jammer vergehn,

Und Winde die Namen der Stolzen verwehn.

 

  1. Wenn die reinen Seelen flehen,

Wird Gott und sein Himmel reg‘;

Bald läßt er sein Wort ergehen,

Bald sind Engel auf dem Weg;

Sie retten die Frommen, Gott selber erscheinet!

Ihr Herzen, die ihr noch verzaget und weinet,

Schaut auf zu dem Höchsten, der siegend als Freund,

Als euer allmächtiger Helfer erscheint!

 

  1. Keine Christenthrän‘ auf Erden,

Die um Gott vergossen ward,

Wird dereinst vergessen werden,

Wann sich Jesus offenbart.

Den Sünder wird Fluch der Vergebungen tödten,

Die Frommen erlöset der Herr aus den Nöthen;

Und enden die Zeiten am letztem Gericht,

So strahlt, wer ihn fürchtet, im himmlischen Licht.