Mein Heiland, lehre mich recht lieben Dich!
Ach, ohne Dich lebt man gar jämmerlich;
Du aber hast ja Lust zum Leben nur,
Drum führe mich auf deine Liebesspur!
Ich kann ja von mir selbst Dich lieben nicht;
Drum gib mir Du den rechten Unterricht,
Dass ich Dich lieb‘, dein Lieben fasse recht,
Und bleib‘ in deiner Liebe recht und schlecht.
Dies ist dein größtes Wert; das schaff in mir,
Dass ich, o Herr, Dich liebe für und für!
Ach lass mich ohne Dich nicht leben mehr,
Gib mir Dich ganz mit deiner Liebe her!
In fremden Dingen kann das Herz nicht ruh’n,
Ohn‘ deine Liebe kann’s nur Sünde tun;
Drum leid‘ es nicht, o Liebe, dass in mir
Zur Liebe sich was rege außer Dir!
Gibst Du Dich mir, o große Liebesmacht,
So liebst Du Dich in mir selbst Tag und Nacht!
Aus mir, o Herr, kommt falsche Liebe her;
In Dir ich wahre Liebe nur begehr‘.
Ach gib Dich mir, weil Du die liebe bist!
Sei Du das Brot, das meine Seele isst!
lass keine andre Kraft mich nehmen ein,
Als jene Macht, Dich stets zu lieben rein!
Komm, schaff in mir, dass ich Dich lieben kann,
O Jesu Christ, Du bist der rechte Mann!
Du, der zuerst so zärtlich mich geliebt,
Bist würdig, dass die Seele Dir sich gibt!