Albert Zeller – Meine Herde will ich weiden

„Meine Herde will ich weiden“
Hast du Herr zu uns gesprochen,
Und du hast zu keinen Zeiten
Je dein heilig Wort gebrochen.
Wie ein treuer Hirte gehet,
Willst du gehn mit deinen Schafen,
Der zu ihren Seiten stehet,
Ob sie wachen, ob sie schlafen.

Und die Lämmer willst du sammeln
In den starken Liebesarmen;
Wenn sie ihre Wünsche stammeln,
Herzlich ihrer dich erbarmen;
Willst sie in dem Busen tragen
Die Verlassenen, die Kleinen;
Wenn sie um die Mütter klagen,
Sie in deinem Schoß vereinen.

Und die Mütter willst du führen
Als der ewig treue Hirte,
Jung und Alt, und milde rühren,
Was sich nur von dir verirrte;

Locken, rufen, heilen, pflegen,
Was sie mögen nur bedürfen,
Dass sie aus dem Quell voll Segen
Stündlich neue Labung schlürfen.

Guter Hirte sonder Gleichen
Sollten wir dir nicht vertrauen?
Willst du uns doch Alles reichen
Gern auf deines Lebens Auen:
Ja, in deine treuen Hände,
Seien Alle wir empfohlen,
Und zu deiner Wege Ende
Wirst du Lämmer, Mütter holen.