In mich hast deine Seele du gehaucht;
Sie hat mein tiefstes Sein durchdrungen;
Die Glut der ird‘schen Liebe ist verraucht,
Die ew‘ge hat in Himmel sich geschwungen.
Mir fehlt des Herzens süßer Doppelschlag,
Des Lebens wonnereich Begegnen;
Doch deiner Liebe Zauberkraft vermag,
Auch in dem Tod mich wunderbar zu segnen.
Seit ich dich Teure aus dem Aug verlor,
Ist mir ein neues Sehen aufgegangen:
Mit dir heb ich die Hand zu Gott empor,
Und dein Gebet wird mein Verlangen.
Ein einz‘ger Blick in deine Seligkeit
Nimmt mir vom Munde meine Klage;
Ein einzig Wort von dir ich bin befreit,
Und freudig schau ich in die trübsten Tage.
Ist es ein Jetzt, ist es ein selig Einst?
Ich weiß nur Eins, was mich auch fürder quäle,
Dass du mich stündlich mehr mit dir vereinst
Im Zwiegespräch mit meiner eignen Seele.
Ist nicht die Liebe stärker als der Tod,
Und leiht mir nicht die Sehnsucht Adlerflügel?
So schwing ich mich hinein ins Morgenrot
Des ewgen Lichts von deinem Grabeshügel.