Eduard Eyth – Psalm 126.

Wir ziehn den Lebensweg hinaus

In manchem Leid und Bangen,

Wir wohnen in des Fluches Haus

Gebunden und gefangen.

 

  1. Doch führt uns Gott aus Banden einst

Nach Zions heil’gem Raume;

Dann ist Dir, Seele, die du weinst,

Als lebtest du im Traume!

 

  1. Dann füllt mit Freude sich der Mund

Und preiset Gottes Walten:

„Wie hat der Herr den heil’gen Bund

So treu und fest gehalten!“

 

  1. Ja, Großes hat der Herr gethan;

Drum jubeln wir und loben!

Herr, führ uns nur die heilige Bahn,

Bis wir den Kampfs enthoben.

 

  1. Wie wird man in dem sel’gen Land

So wonnig uns begrüßen!

Wie, wenn im ausgedörrten Sand

Die Quellen wieder fließen.

 

  1. Die wir mit Thränen im Gesicht

Die Samenkörner streuen,

Wenn einst herein die Ernte bricht,

Wie werden wir uns freuen!

 

  1. Jetzt gehn wir in das Feld hinaus

Mit Weinen und mit Klagen;

Dann werden wir in’s Vaterhaus

Mit Lust die Garben tragen!