Oeler, Ludewig – Der erste Psalm (Wol dem menschen, der wandelt nit)

WOl dem menschen, der wandelt nit
in dem weg der gottloßen,
Noch uff den weg der sünder drit,
noch sitzt, da spötter kosen,
Sonder hat sein lust gemein
in des Herren gesetz allein
und redt das tag und nachte.

Der würt sein wie ein baumes pflantz
bey guten wasser bechen,
Der sein frücht bringt in summers glantz,
sein blat würt sich nit schwechen:
Was er anfacht, würt glück bey seyn,
so die gotlosen faren hyn
gleich wie sprewer von winden.

Die gotlosen in dem gericht
werden nit steen beleyben,
Auch sunder bey gerechten nicht,
sye werden all vertriben,
Dann gott kent der gerechten weg
und aber der gotlosen steeg
würt durch sein gewalt umbkommen.

Eer sey dem vatter und dem sun
und auch dem heilgen geiste,
Als es in anfang was und nun,
der uns sein gnade leiste,
Das wir wandlen in seinem pfad,
dz uns die sünd der seel nit schad!
wer dz begert, sprech Amen!

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

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