Greiter, Matthäus – Psalm. CXV. Non nobis, domine, non nobis.

(Aus der „Form und ordnung Gaystlicher Gesang und Psalmen rc.“ von 1533. Blatt lxxx.. Findet sich auch schon in der ersten Ausgabe von 1531.)

NIt uns, nit unns, O ewiger Herr,
sonder deinem namen gib die ehr
und deiner gut und trewe!
Warumb solt wir sein der Haiden spott,
das sy sprechen: wa ist nun jr Gott?
das müßt uns all gerewen.
Dann unser Gott im hymel ist,
er machet als, was jn gelüst,
so jener Götzen gschnitzet send
auß Silber, Gold, von menschen hend,
sy haben meüler und reden nicht,
hend augen und doch kain gesicht.
Alleluia, Alleluia!

Sy haben oren und hörend nicht,
hond nasen auch und doch kain geriech,
ist jn ain grosser feele;
Sy haben auch hend und greyffen nit,
sy haben füß, gehen doch kain tritt,
kain red in jren keelen.
Die solch machen, seind auch also
und die auff sy auch hoffen do!
doch Israel und auch Aron
und die den Herren fürchten thon,
die hoffen auf den Herren milt,
der ist jr grosse hülff und schilt.
Alleluia, Alleluia!

Der Herr denckt an uns gnedigklich
unnd wirdt uns auch segnen ewigklich
mitt seinen hailgen gaben,
Wirt segnen das hauß Israel schon
und wirt auch segnen das hauß Aaron,
alle, die an jn glauben!
Er wirdt auch segnen alle die,
die Got den Herren fürchten hie,
sy seyen recht klain oder groß:
der Herr wirdt euch ain besser maß
zu disem segen zuhin thun
auf euch und ewer kinder schon.
Alleluia, Alleluia!

Ir seind, die der Herr gsegnet hat,
durch welchen himmel und erde stat
und alles, das darinnen;
Der himmel auß allen himmlen schon
ist ewig dem Herren underthon,
die erd der menschen kinder;
Die todten werden dir, O Herr,
kain lob verjehen nymmer mer,
noch die da faren in die still
hinunder biß zu jrem zil
wir aber seind zu lob berayt
dem Herren biß inn ewigkait.
Alleluia, Alleluia.

Wackernagel – Das deutsche Kirchenlied von Martin Luther bis auf Nicolaus Herman und Ambrosius Blaurer

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