Behm, Martin – Ein täglich Gebet wider die drei Plagen, Krieg, Theurung und Pestilenz und andern Jammer

Herr Jesu Christ, wie manches Jahr
Sind wir gewest in Noth und Fahr:
Sehr heftig hat getobt der Feind,
Das hat manchs Christen Herz beweint.

Er hat gebrannt an manchem Ort,
Viel Leut entführt und viel ermordt;
Das liebe Brod gar theuer ist,
Darüber seufzt manch armer Christ.

Die Pestilenz hat nicht gesäumt,
Viel tausend Menschen aufgeräumt,
Ohn was für Kreuz, Pein, Angst und Schmerz
Gefühlet hat manch frommes Herz.

Herr, unser große Missethat
Dies und ein mehrs verdienet hat;
Der Sünden waren wir gewohnt,
Drum hast du billig nicht geschont.

O Gott, trag mit deim Volk Geduld,
Vergieb uns unser Sünd und Schuld,
Laß nun dein Zorn verlöschen gar,
Und gieb uns forthin gute Jahr.

Mit deinem Geist steh uns ja bei,
An Leib und Seel uns benedei,
Erhalt uns unser Leben rein,
Daß wir thun nach dem Willen dein.

Dem Türken und den Tattern wehr,
Und wer sonst anficht deine Lehr,
Behüt für Aufruhr, Krieg und Streit,
Gieb fruchtbar und wohlfeile Zeit.

Nimm weg die giftig Seuch der Pest,
Die bisher hat gehalten fest,
Im Kreuz verleih Trost und Geduld,
Laß uns behalten deine Huld:

Damit wir deines Namens Ehr
Hoch preisen und erheben sehr
Hier und dort mit den engelein;
Wer das begehrt, sprech Amen drein.

Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder

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