Johann Anastasius Freylinghausen – Der erste Psalm Davids.

Weise: Schönster aller Schönen, meines Herzens Lust.

1. Wohl dem, der nicht wandelt in der Bösen Rat,
Und der keinen Teil nimmt an der Sünder Tat;
Der den Spötter fliehet und sich ihm entziehet,
Wenn er Trug und List in seinem Sinn vor hat.

2. Wohl dem, der mit Freuden und mit Lust erwägt,
Was uns Gott vom Himmel durch sein Wort vorlegt;
Der drauf fleißig achtet, der es recht betrachtet
Und, dran alles liegt, es tief ins Herze prägt.

3. Er ist zu vergleichen einem Baum am Fluss,
Der auch, wenn es dürr ist, Frucht bringt ohn Verdruss,
Dessen Blätter bleiben und sich nie zerreiben;
Was er macht ihm alles wohl gelingen muss.

4. Aber die Gottlosen sind wie leichte Spreu,
Blühen sie gleich heute, morgen sind sie Heu.
Wenn der Herr wird kommen zum Trost aller Frommen,
Werden jene fühlen, dass Gott Richter sei.

5. Er wird ihnen lohnen, wie sie es verdient,
Und weil sie in Zeiten sich nicht ausgesühnt
Mit ihm, wird sein Schrecken flutenweis sie decken,
Wenn der Frommen Schar hingegen vor ihm grünt.

6. Jesu, großer Richter, wahrer Menschensohn,
Der du mit dem Vater sitzest auf dem Thron,
Lass mich Sünde hassen und, was gut, nicht lassen,
Bis du kommst, und mit dir kommen wird dein Lohn.