Ihr Hirten, auf! wir wallen froh
zur Stadt, auf Engelsweisung:
dort liegt im Stall auf Heu und Stroh
das Kindlein der Verheißung.
Ach seht, umstrahlt von Himmelslicht,
Sein holdes Jesusangesicht!
sei uns in Kripp und Windlein
gegrüßt, Du Gotteskindlein!
O Bethlehem, du Segensstadt,
mit nichten die Geringe!
du birgst den Herrn, der alles hat,
den Schöpfer aller Dinge:
aus dir kommt, reich an Macht und Ehr‘,
der Herzog über Gottes Heer,
der Sohn der Ewigkeiten
der Mann voll Schmach und Leiden.
Wie wirst Du dulden, zartes Kind –
wie wirken, lieben, flehen,
im Riesenkampf mit Tod und Sünd‘
als Löw‘ aus Juda stehen!
und wenn zuletzt, mit Blut bedeckt,
die Lieb‘ in Sarg und Grab Dich streckt –
wie wirst Du im Erliegen
unwiderstehlich siegen!
Dann geht man und verkündiget
das Wort von Kreuz und Krippe,
vom Opfer, das entsündiget,
mit friedensvoller Lippe:
dann sammelt sich rings von der Erd‘
auf Golgatha, was Heil begehrt: –
dann kommen Millionen
den Todesstreit Dir lohnen.