Xylotectus, Johannes – Das drit Jacobs Lied.

WEr das ellend bawen wil
der mach sich auf und ziech dahin
wol auf des Herren Strasse
Gedult und glauben darff er wol
soll er die welt verlassen.

Den weg den er nun Wandern sol
der ist Ellennd unnd Trübsal vol
das nemens wol zu hertzen
freud unnd lust fere gar dahin
bleybt nicht dann leyden unnd schmertzen.

Das fleysch förcht sich und sicht sich umb
ob ynndert ein feinnd dort her kumb
der es möchte erlangen
Rauscht ain blat vom baum herab
er meint er sey schon gfangen.

Wenn nun schon das fleysch zu boden geet
unnd jm der todt entgegen steht
so schwebt der Gayst frey oben
zeygt unns an die arge welt
die uns halt lang betrogen.

So stehet der Bilgram auff dem land
der Herr reycht jhm die trewenn hannd
kan jm den weg recht weysen
Kain gefar jm schaden sol
von obenn her wil er jn preysen.

Da hebt sich dann ein Rauschen an
wer fort wil farn auf diser ban
der feind der find also vile
flaisch unnd blut vermag es nicht
das man die all kan stillen.

Wo nicht der Hauptmann wer bereyt
unnd unns zu helffenn het gebenn bschayd
so wer es schon verlorenn
Schreyt unnd rufft kombt her zu mir
seyt jr auß Gott geboren.

Nimb hin das Creutz zu aller stunnd
ich hab mit dir gemacht ain bund
darauff solt du vest bauwen
Bleyb nur stet schaw nit zuruck
es sol dich nicht gerewen.

Ich bin der weg und auch die thür
sonst kompt kain mensch herauff zu mir
der vatter muß jn ziehen
Kain gewalt ist auff der erd
er muß sein zorn fliehen.

Darumb sey keck auff diser ban
die ich vor lengst gebawen han
ich bin den furtgewaten
Glaubst du nur von hertzenn mir
es sol dir wol geraten.

Die forcht der welt laß faren hin
stell nitt nach gut unnd eytel gewin
du must es alles verlassen
leyb und gut schlag in die schantz
das heyst sich selber hassen.

Hab acht auff dich schauw eben auff
das dir niemands vor disem lauff
das zil laß dir nit rucken
Englisch klaider legt an der feind
versucht dich an allen stucken.

Der Munnd sol zu gesperret sein
hüt dich vor allem falschenn schein
hör deines Vatters stimme
Red still mit kurtzen wortenn
hüt dich vor seinem grimme.

Hörst du sein wort und folgest jm
fleüch aller Wölffen stimm
kenn jhn von hertzen alleine
Lebst in seiner forcht fort an
es wirdt dir alles raine.

Wenn du yetz schier kombst zu dem zil
erst hebt sich an ain Ennglisch spil
solt du das gstatt erlangen
eng und schlüpfferig ist der weg
mit fewr und wasser umbfangen.

Da geht dann angst und zittern an
das fleysch in der prob bestan
kain trost ist da zu finden
Gottes hand ist aber starck
kan alles sehr wol linden.

Hie ist alda der gayst bereyt
niemand ist der uns von Gott abschaidt
kain schwerdt noch last auff diser erd
Trag das Creütz biß an die stat
das klainer muß dir werden.

Hie fleüst dann her die ware rhu
inn der da ist kain spot spat noch fru
das ist das ewig lebenn
das du unns Herr versprochen hast
das wirst uns gewißlich geben.

Dem Vatter sey nun lob unnd ehr
der da was und ist ymmer Herr
und ewig helt sein namen
Christus der ist unser gott
des wir uns gar nit schamen.

Aus dem Original abgeschrieben