Arndt, Ernst Moritz – Trost in Gott.

Und willst du gar verzagen,
Du armes Menschenherz
In Sorgen Ängsten Klagen
Im feigen Erdenschmerz?
Und missest doch nach Spannen
Dein kurzes Glück und Leid,
Das rinnt geschwinde dannen
Ins Meer der Ewigkeit.

Nach oben mußt du sehen,
Hier unten find‘st du’s nicht,
Nur in den Himmelshöhen,
Nur da ist Trost und Licht;
Was hier die Stunden bringen
Macht Muth der Stärksten scheu,
Von oben muß dir klingen
Der Klang von Gottes Treu.

Vom hohen Sterngewölbe
Herab erklingt der Klang
Stets gleich und stets derselbe
Bleibt Gottes Weltengang;
Dort in der heitern Bläue,
Dort steht die feste Welt,
Dort wohnt der Ewigtreue,
Der alles wohl bestellt.

Am hohen Sterngewölbe
Da strahlt in Sternenschrift D
er Gleiche und Derselbe,
Den nimmer Wechsel trifft;
Daß sich der Glaube freue,
Daß zittre Lug und Spott
Strahlt dort der Ewigtreue
Der Gute Fromme Gott.

Dahin! da ist dein Himmel,
Da ist dein Heimathland,
Das dir im Erdgewimmel
Verdunkeln Leid und Tand;
Da klingen Wunderklänge,
Die machen frisch und neu,
Da klingen die Gesänge
Von Gottes Lieb und Treu.

Dahin! dahin! und lerne
Was so hernieder klingt,
Was auf dem höchsten Sterne
Das Heilig! Heilig! singt;
Dann wird dir stets aufs neue
Aufgeh’n sein Gnadenschein,
Er selbst, der Ewigtreue
Mit in und bei dir sein.