Spangenberg, Cyriakus – Der 103. Psalm

NUn lob mein seel den Herren,
den Herren Jesum Christ,
Willig von hertzen gerne!
nur alls, was in mir ist,
Das lobe sein Heylgen Nammen
vnd faß es all zusammen,
war er mir guts gethon.

Er hat die Sünd vergeben
vnd heylt die gbrechen all,
Vom Todt errett mein leben,
darumb ich jn loben soll,
Hat mich gekrönt mit gnaden,
gejschenckt für meinen schaden
sein groß Barmhertzigkeyt.

Mein Mundt er frölich machet,
sein lob zusingen frey!
Mein hertz mir wider lachet,
als obs Jung worden sey,
Er hilfft vns stäts zu rechte
vnd strafft das böß geschlechte,
welchs vns verfolget sehr.

Sein weg ließ er kundt werden
Mose, dem Gottes Mann,
Sein thun zeygt er auff erden
den Kindern Israel an:
Der Herr der ist Barmhertzig,
Gnädig vnd auch Gedultig
vnd sehr von grosser Güt.

Er würt nicht hadern immer
noch Ewig halten zorn,,
Nicht straffen nach den Sünden,
sunst wern wir all verlorn,
Er will auch nicht vergelten
mit peyn vnd stätem schelten
nach vnser Missethat.

Als weyt wir den Himmel sehen
vber die Erd gebreyt,
So soll sein Gnad auch stehen
vber all Gottsförchtig leut,
So fern der Morgen vom Abend
so weyt seind hingehaben
von vns die Missethat.

Gleich wie ein Vatter treget
mitleyden mit seim Kindt,
So ist der Herr beweget,
gen die, so gleübig seind:
Er kennet vnser Kranckheyt
vnd denckt an vnser schwachheit,
das wir nichts seind dann staub.

Ein Mensch in seinem Leben
ist gleich wie Graß im Feld,
Blüet wie ein Blum gar eben
vnd doch bald hinweg fellt:
Wann nur der Wind drauff gehet,
alsdann sie nicht bestehet
vnd kennt jr stett nicht mehr.

Doch bleibt des Herren Gnade
in alle Ewigkeyt
Bey den, so Gottsforcht haben,
vnd sein Gerechtigkeyt
Auff Kindts Kind, so verbringen
sein Bundt vnd auch bedenken
sein gebott, das sie die thun.

Der Herr sein Stul bereyt hat
vnd gsetzt ins Himmelreych,
Sein groß vnd herrlich Maiestat
herrschet vber alles gleich:
Darumb lobt jn, Engel vnd Helden,
thut sein befelch vermelden,
das man seins Worts Stimm hör!

Nun lobt den Herrn mit schalle,
jr Scharen vnd Himmel Hör!
Darzu, jr Diener alle,
sein willn verbringt nun mehr!
Es lob sein Werck den Herren
an allem Ort auf Erden!
lob jn auch, mein Geyst vnd Seel!
Halleluia.

Quelle in der Glaubensstimme