Gerhardt, Paul – Ach treuer Gott, barmherzigs Herz

1. Ach treuer GOtt, barmherzigs Herz,
des Güte sich nicht endet,
Ich weiß, daß mir dies Kreuz und Schmerz
dein Vaterherze sendet.
Ja, HErr, ich weiß, daß diese Last
du mir aus Lieb erteilet hast
und gar aus keinem Hasse.

2. Denn das ist allzeit dein Gebrauch:
Wer Kind ist, muß was leiden;
und wen du liebst, den stäupst du auch,
Schickst Trauern vor den Freuden,
führst uns zur Höllen, tust uns weh
und führst uns wieder in der Höh,
und so geht eins ums ander.

3. Du führst jawohl recht wunderlich
die, so dein Herz ergetzen:
Was laben soll, muß erstlich sich
ins Todeshöhle letzen;
Was steigen soll zur Ehr empor,
liegt auf der Erd und muß sich vor
im Kot und Staube wälzen.

4. Das hat, HErr, dein geliebter Sohn
selbst wohl erfahrn auf Erden;
Denn eh er kam zum Ehrenthron,
muß er gekreuzigt werden.
Er ging durch Trübsal, Angst, und Not,
Ja durch den herben bittern Tod
drang er zur Himmelsfreude.

5. Hat nun dein Sohn, fromm und recht,
so willig sich ergeben,
Was will ich armer Sündenknecht
dir viel zuwider sterben?
Er ist der Spiegel der Geduld,
und wer sich lehnt nach seiner Huld,
der muß ihm ähnlich werden.

6. Ach, lieber Vater, wie so schwer
ists der Vernunft zu glauben,
daß du demselben, den du sehr
schlägt, solltest günstig bleiben!
Wie macht doch Kreuz so lang Zeit!
Wie schwerlich will sich Lieb und Leid
Zusammen lassen reimen!

7. Was ich nicht kann, das gib du mir,
o höchstes Gut der Frommen!
Gib, daß mir nicht des Glaubens Zier
durch Trübsal werd entkommen!
Erhalte mich, o starker Hort!
Befestge mich in deinem Wort,
behüte mich vor Murren!

8. Bin ich ja schwach, laß deine Treu
mir an die Seite treten,
Hilf, daß ich unverdrossen sei
zum Rufen, Seufzen, Beten!
So lang ein Herze hofft und gläubt
und im Gebet beständig bleibt,
so lang ists unbezwungen.

9. Greif mich auch nicht zu heftig an,
damit ich nicht vergehe!
Du weißt wohl, was ich tragen kann,
Wies um mein Leben stehe;
Ich bin ja weder Stahl noch Stein:
Wie balde geht ein Wind herein,
so fall ich hin und sterbe.

10. Ach, Jesu, der du worden bist
mein Heil mit deinem Blute,
du weißt gar wohl, was Kreuze ist
und wie dem sei zu Mute,
Den Kreuz und großes Unglück plagt;
drum weist du, was mein Herze klagt,
gar gern zu Herzen fassen.

11. Ich weiß, du wirst in deinem Sinn
mit mir Mitleiden haben
und mich, wie ichs jetzt dürftig bin,
mit Gnad und Hilfe laben.
Ach stärke meine schwache Hand,
ach heil und bring in bessern Stand
das Straucheln meiner Füße!

12. Sprich meiner Seel ein Herze zu
und tröste mich aufs beste,
denn du bist ja der Müden Ruh,
der Schwachen Turm und Feste,
ein Schatten für der Sonnen Hitz,
ein Hütte, da ich sicher sitz
in Sturm und Ungewitter.

13. Und weil ich ja nach deinem Rat
hier soll ein wenig leiden,
So laß mich auch in deiner Gnad
als wie ein Schäflein weiden,
Daß ich im Glauben die Geduld
und durch Geduld die edle Huld
nach schwerer Prob erhalten.

14. O heiliger Geist, Du Freundenöl,
das GOTT vom Himmel schicket,
erfreue mich, gib meiner Seel
was Mark und Bein erquicket!
Du bist der Geist der Herrlichkeit,
Weißt, was für Freud und Seligkeit
mein in dem Himmel warte.

15. Ach laß mich schauen, wie schön
und lieblich sei das Leben
das denen, die durch Trübsal gehn,
du dermaleinst wirst geben.
Ein Leben, Welt mit ihrer Zier
durchaus nicht zu vergleichen.

16. Daselbst wirst du in ewiger Lust
aufs süß´ste mit mir handeln:
Mein Kreuz, das dir und mir bewußt,
in Freud und Ehre wandeln;
Da wird mein Weinen lauter Wein,
mein Ächzen lauter Jauchzen sein!
Das glaub ich. Hilf mir! Amen.

Gerhardt, Paul – Ach Herr, wie lange willst du mein

1. Ach HErr, wie lange willst du mein
So ganz und gar vergessen?
Wie lang soll der Sorgen Stein
Mich und mein Herze pressen?
Wie lange soll dein Angesicht
Sich von mir wenden? Willst du nicht
Dich meiner mehr erbarmen?

2. Wie lange soll ich armes Kind
Der Seelen Ruh entbehren?
wie lange soll der Sturm und Wind
Der Herzensangst gewähren?
Wie lange soll mein stolzer Feind,
Ders niemals gut, stets böse meint,
Sich über mich erheben?

3. Ach, schaue doch, mein GOtt und Hort,
Von deiner heilgen Hütte
Und höre meiner Klage Wort
Und hochbetrübte Bitte:
Gib meinen Augen Kraft und Macht
Und laß des Todes finstre Nacht
Mich nicht so bald befallen!

4. Sonst würde meiner Feinde Mund
Des Ruhms kein Ende machen;
Sie würden mein, als der zu Grund
Und Boden gangen, lachen:
Da liegt der, würden sie mit Freud
Herprahlen, der uns jederzeit
So viel zu schaffen machte!

5. Ich kenne sie und weiß gar wohl,
Was sie im Schilde führen,
Ihr Herz ist aller Bosheit voll,
Läßt sich nichts Guts regieren.
Du aber bist der fromme Mann,
HErr, mein GOtt, der nicht lassen kann
Die, so sich zu dir halten.

6. Des tröst ich mich und hoffe drauf,
Du wirst auch mir fromm bleiben
Und aller bösen Tücke Lauf
Gewaltig hintertreiben.
Mein Herze freut sich, wenns bedenkt,
Wie gern du stets dein Heil geschenkt
Dem, der sich dir vertrauet.

7. Das tu ich, HErr; ich traue dir:
Du bist mein einzige Freude,
Bewahrest mich, tust wohl an mir
Und führst mich aus dem Leide.
Dafür will ich mein Leben lang
Dir manchen schönen Lobgesang
Zum Dank und Opfer bringen.

Gerhardt, Paul – Barmherzger Vater, höchster Gott

1. Barmherzger Vater, höchster GOtt,
Gedenk an deine Worte!
Du sprichst `Ruf mich an in der Not
Und klopf an meine Pforte,
So will ich dir
Errettung hier
Nach deinem Wunsch erweisen,
Daß du mit Mund
Und Herzensgrund
In Freuden mich sollst preisen.´

2. Befiehl dem HErren früh und spat
All deine Weg und Sachen,
Er weiß zu geben Rat und Tat,
Kann alles richtig machen.
Wirf auf ihn hin,
was dir im Sinn
Liegt und dein Herz betrübet,
Er ist dein Hirt,
Der wissen wird
Zu schützen, was er liebet.

3. Der fromme Vater wird sein Kind
In seine Arme fassen
Und, die gerecht und gläubig sind,
Nicht stets in Unruh lassen.
Drum, lieben Leut,
Hofft allzeit
Auf den, der völlig labet;
Dem schüttet aus,
Was ihr im Haus
Und auf dem Herzen habet.

4. Ach, süßer Hort, wie tröstlich klingt,
Was du verspricht den Frommen:
`Ich will, wann Trübsal einher dringt,
Ihm selbst zu Hilfe kommen,
Er liebet mich,
Drum will auch ich
Ihn lieben und beschützen,
er soll bei mir
Im Schoße hier
Frei aller Sorgen sitzen.

5. Der HErr ist allen denen nah,
Die sich zu ihme finden,
Wann sie ihn rufen, rufen, steht er da,
Hilft fröhlich überwinden
All Angst und Weh,
Hebt in die Höh
Die schon darnieder liegen;
Er macht und schafft,
Daß sie viel Kraft
Und große Stärke kriegen.

6. Fürwahr, wer meinen Namen ehrt,
Spricht Christus, und fest gläubet.
Des Bitte wird von GOtt erhört,
Sein Herzenswunsch bekleidet.
So tret heran
Ein jedermann!
Wer bittet, wird empfangen,
Und wer da sucht,
Der wird die Frucht
Mit großem Nutz erlangen.

7. Hört, was dort jener Richter sagt:
`Ich muß die Witwe hören,
Dieweil sie mich so treibt und plagt.
Sollt denn sich GOtt nicht kehren
Zu seiner Schar,
Die hier und dar
Bei Nacht und Tage schreien?´
Ich sag und halt:
`Er wird sie bald
Aus aller Angst befreien.´

8. Wann der Gerecht in Nöten weint,
Will GOtt ihn fröhlich machen;
Und die zerbrochnen Herzens seind,
Die sollen wieder lachen.
Wer fromm will sein,
Muß in der Pein
Und Jammerstraße wallen;
Doch steht ihm bei
Des Höchsten Treu
Und hilft ihm aus dem allen.

9. Ich habe dich ein’n Augenblick,
O liebes Kind, verlassen,
Sieh aber, sieh, mit großem Glück
Und Trost ohn alle Maßen
Will ich dir schon
Die Freudenkron
Aufsetzen und verehren;
Dein kurzes Leid
Soll sich in Freud
Und ewges Heil verkehren.

10. Ach lieber GOtt, Vaterherz,
Mein Trost von so viel Jahren,
Wie läßt du mich so manchen Schmerz
Und große Angst erfahren!
Mein Herze schmacht,
Mein Auge wacht
Und weint sich krank und trübe;
Mein Angesicht
Verliert sein Licht
Vom Seufzen, das ich übe.

11. Ach HErr, wie lange willst du mein
So ganz und gar vergessen?
Wie lang soll ich traurig sein
Und mein Leid in mich fressen?
Wie lang ergrimmt
Dein Herz und nimmt
Dein Antlitz meiner Seelen?
Wie lange soll
Ich sorgenvoll
Mein Herz im Leibe quälen?

12. Willst du verstoßen ewiglich
Und kein Guts mehr erzeigen?
Soll dein Wort und Verheißung sich
Nun ganz zu Grunde neigen?
Zürnst du sehr,
Daß du nicht mehr
Dein Heil magst zu mir senden?
Doch HErr, ich will
Dir halten still,
Dein Hand kann alles wenden.

13. Nach dir, o HErr, verlanget mich
Im Jammer dieser Erden.
Mein GOtt, Ich harr und hoff auch dich,
Laß nicht zu Schanden werden.
HErr, deinen Freund,
Daß nicht mein Feind
Sich freu und jubiliere,
Gib mir vielmehr,
Daß ich die Ehr
Ersteig und triumphiere.

14. Ach HErr, du bist und bleibt auch wohl
Getreu in deinem Sinne,
Darum, wann ich ja kämpfen soll,
So gib, daß ich gewinne.
Leg auf die Last,
Die du mir hast
Beschlossen aufzulegen,
Leg auf, doch daß
Ach nicht das Maß
Sei über mein Vermögen!

15. Du bist ja ungebunder Kraft
Ein Held, der alles stürzet,
Du hast ein Hand, die alles schafft,
Die ist noch unverkürzet.
HErr Zeboath
Wirst du, mein GOtt,
Genannt zu deinen Ehren,
Bist groß von Rat,
Und deiner Tat
Kann keine Stärke wehren.

16. Du bist der Tröster Israel
Und Retter aus Trübsalen,
Wie kommts denn, daß und fallen?
Du stellst und hast
Dich als ein Gast,
Der fremd ist in dem Lande,
Und wie ein Held,
Dems Herz entfällt
Mit Schimpf und großer Schande.

17. Nein HErr, ein solcher bist du nicht
Des ist mein Herz gegründet,
du stehest fest, der du dein Licht
Hier bei uns angezündet.
Ja hier hältst du,
HErr, deine Ruh
bei uns, die nach dir heißen,
Und bist bereit,
Zu rechter Zeit
Uns aus der Not zu reißen.

18. Nun, HErr, nach aller dieser Zahl
Der jetzt erzählten Warten
Hilf mir, der ich so manchesmal
Geklopft an deine Pforten!
Hilf, Heller, mir,
So will ich hier
Dir Freudenopfer bringen,
Auch nachmals dort
Dir fort und fort
Im Himmel herrlich singen.

Gerhardt, Paul – Befiehl du deine Wege

1. Befiehl du deine Wege,
Und was dein Herze kränkt,
Der allertreusten Pflege
Des, der den Himmel lenkt!
Der Wolken, Luft und Winden,
Gibt Wege, Lauf und Bahn,
Der wird auch Wege finden,
Da dein Fuß gehen kann.

2. Dem Herren mußt du trauen,
Wenn dir’s soll wohlergehn;
Auf sein Werk mußt du schauen,
Wenn dein Werk soll bestehn.
Mit Sorgen und mit Grämen
Und mit selbsteigner Pein
Läßt Gott sich gar nichts nehmen:
Es muß erbeten sein.

3. Dein‘ ew’ge Treu‘ und Gnade,
O Vater, weiß und sieht,
Was gut sei oder schade
Dem sterblichen Geblüt;
Und was du dann erlesen,
Das treibst du, starker Held,
Und bringst zum Stand und Wesen,
Was deinem Rat gefällt.

4. Weg‘ hast du allerwegen,
An Mitteln fehlt dir’s nicht;
Dein Tun ist lauter Segen,
Dein Gang ist lauter Licht,
Dein Werk kann niemand hindern,
Dein‘ Arbeit darf nicht ruhn,
Wenn du, was deinen Kindern
Ersprießlich ist, willst tun.

5. Und ob gleich alle Teufel
Hier wollten widerstehn,
So wird doch ohne Zweifel
Gott nicht zurückegehn;
Was er sich vorgenommen,
Und was er haben will,
Das muß doch endlich kommen
Zu seinem Zweck und Ziel.

6.Hoff, o du arme Seele,
Hoff und sei unverzagt!
Gott wird dich aus der Höhle,
Da dich der Kummer plagt,
Mit großen Gnaden rücken;
Erwarte nur die Zeit,
So wirst du schon erblicken
Die Sonn‘ der schönsten Freud‘.

7. Auf, auf, gib deinem Schmerze
Und Sorgen gute Nacht!
Laß fahren, was dein Herze
Betrübt und traurig macht!
Bist du doch nicht Regente
Der alles führen soll;
Gott sitzt im Regimente
Und führet alles wohl.

8. Ihn, ihn laß tun und walten,
Er ist ein weiser Fürst
Und wird sich so verhalten,
Daß du dich wundern wirst,
Wenn er, wie ihm gebühret,
Mit wunderbarem Rat
Die Sach‘ hinausgeführet,
Die dich bekümmert hat.

9. Er wird zwar eine Weile
Mit seinem Trost verziehn
Und tun an seinem Teile,
Als hätt‘ in seinem Sinn
Er deiner sich begeben,
Und sollt’st du für und für
In Angst und Nöten schweben,
Frag‘ er doch nichts nach dir.

10. Wird’s aber sich befinden,
Daß du ihm treu verbleibst
So wird er dich entbinden,
Da du’s am mind’sten gläubst;
Er wird dein Herze lösen
Von der so schweren Last,
Die du zu keinem Bösen
Bisher getragen hast.

11. Wohl dir, du Kind der Treue!
Du hast und trägst davon
Mit Ruhm und Dankgeschreie
Den Sieg und Ehrenkron‘.
Gott gibt dir selbst die Palmen
In deine rechte Hand,
Und du singst Freudenpsalmen
Dem, der dein Leid gewandt.

12. Mach End‘, o Herr, mach Ende
In aller unsrer Not,
Stärk unsre Füß‘ und Hände
Und laß bis in den Tod
Uns allzeit deiner Pflege
Und Treu‘ empfohlen sein,
So gehen unsre Wege
Gewiß zum Himmel ein.

Gerhardt, Paul – Du Volk, das du getaufet bist und deinen Gott erkennest

1. Du Volk, das du getaufet bist
und Deinen GOtt erkennest,
auch nach den Namen Jesu Christ
dich und die Deinen nennest,
Nimms wohl in Acht und denke dran,
wie dir Gutes sei getan
am Tage deiner Taufe.

2. Du warst, noch eh du wurdst geborn
und eh du Milch gesogen,
Verdammt, verstoßen und verlorn,
darum daß du gezogen
Aus deiner Eltern Fleisch und Blut
ein Art, die sich vom höchsten Gut,
dem ewgen GOtt, stets wendet.

3. Dein Leib und Seel war mit der Sünd
als einem Gift durchkrochen,
Und du warst nicht mehr Gottes Kind,
nachdem der Bund gebrochen,
Den unser Schöpfer aufgericht,
da er uns mildes Licht
und herrlichs Kleid erteilet.

4. Der Zorn, der Fluch, der ewge Tod,
und was in diesen allen
Enthalten ist für Angst und Not,
das war auf dich gefallen,
Du warst des Satans Sklav und Knecht,
der hielt dich fest nach seinem Recht
in seinem Reich gefangen.

5. Das alles hebt auf einmal auf
und schlägt und drückt es nieder
Das Wasserbad der heilgen Tauf,
ersetzt dagegen wieder,
Was Adam hat verderbt gemacht
und was wir selbsten durchgebracht
bei unsern bösen Wegen.

6. Es macht dies Bad von Sünden los
und gibt die rechte Schöne,
Die Satans Kerker vor beschloß,
die werden frei und Söhne
Des, der da trägt die höchste Kron;
der läßt sie, was sein einger Sohn
ererbt, auch mit ihm erben.

7. Was von Natur vermaledeit
und mit dem Fluch umfangen,
Das wird hier in der Tauf erneut,
mehr, den Segen zu erlangen.
Hier stirbt der Tod und würgt nicht hier
bricht die Höll, und all ihr Heer
muß uns zu Füßen liegen.

8. Hier ziehn wir Jesum Christum an
und decken unsre Schanden
Mit dem, was er für uns getan
und willig ausgestanden;
Hier möcht uns sein hochteueres Blut
uns macht uns heilig, fromm und gut
in seines Vaters Augen.

9. O großes Werk! O heilges Bad,
o Wasser, dessengleichen
Man in der ganzen Welt nicht hat,
kein Sinn kann dich erreichen!
Du hast recht eine Wunderkraft,
und die hat der, so alles schafft,
dir durch sein Wort geschenket.

10. Du bist kein schlechtes Wasser nicht,
wies unsre Brunnen geben:
Was GOtt mit seinem Munde spricht,
das hast du in dir leben.
Du bist ein Wasser, das
den Geist des Allerhöchsten in sich schleußt
und seinen großen Namen.

11. Das halt, o Mensch, in allem Wert
und danke für die Gaben,
Die dein GOtt dir darin beschert
und die uns alle loben,
Wenn nichts mehr sonst uns loben will,
die laß, bis daß des Todes Ziel
dich trifft, nicht ungepreiset.

12. Brauch alles wohl, und weil du bist
nun rein in Christo worden,
So leb und tu auch als ein Christ
und halte Christi Orden,
Bis daß dort in der ewgen Freud
er dir das Ehr- und Freudenkleid
um deine Seele lege!

Gerhardt, Paul – Du bist ein Mensch, das weißt du wohl

1. Du bist ein Mensch, das weißt du wohl,
Was strebst du dann nach Dingen,
Die Gott, der Höchst, alleine soll
Und kann zuwege bringen?
Du fährst mit deinem Witz und Sinn
Durch so viel tausend Sorgen hin
Und denkst: wie will’s auf Erden
Doch endlich mit mir werden?

2. Es ist umsonst. Du wirst fürwahr
Mit allem deinem Tichten
Auch nicht ein ein’ges kleines Haar
In aller Welt ausrichten;
Und dient dein Gram sonst nirgend zu,
Als daß du dich aus deiner Ruh
In Angst und Schmerzen stürzest
Und selbst das Leben kürzest.

3. Wilt du was tun, was Gott gefällt
Und dir zum Heil gedeihet,
So wirf dein Sorgen auf den Held,
Den Erd und Himmel scheuet,
Und gib dein Leben, Tun und Stand
Nur fröhlich hin in Gottes Hand,
So wird Er deinen Sachen
Ein fröhlich Ende machen.

4. Wer hat gesorgt, da deine Seel
Im Anfang deiner Tage
Noch in der Mutter Leibeshöhl
Und finsterm Kerker lage?
Wer hat allda dein Heil bedacht?
Was tat da aller Menschen Macht,
Da Geist und Sinn und Leben
Dir ward ins Herz gegeben?

5. Durch wessen Kunst steht dein Gebein
In ordentlicher Fülle?
Wer gab den Augen Licht und Schein,
Dem Leibe Haut und Hülle?
Wer zog die Adern hier und dort
Ein jed an ihre Stell und Ort?
Wer setzte hin und wieder
So viel und schöne Glieder?

6. Wo war dein Will, Herz und Verstand,
Da sich des Himmels Decken
Erstreckten über See und Land
Und aller Erden Ecken?
Wer brachte Sonn und Mond herfür?
Wer machte Kräuter, Bäum und Tier
Und hieß sie deinen Willen
Und Herzenslust erfüllen?

7. Heb auf dein Häupt, schau überall
Hier unten und dort oben,
Wie Gottes Sorg auf allem Fall
Vor dir sich hat erhoben:
Dein Brot, dein Wasser und dein Kleid
War eher noch als du bereit,
Die Milch, die du erst nahmest,
War auch schon, da du kamest.

8. Die Windeln, die dich allgemach
Umfingen in der Wiegen,
Dein Bettlein, Kammer, Stub und Dach,
Und wo du solltest liegen,
Das war ja alles zugericht‘,
Eh als dein Aug‘ und Angesicht
Eröffnet wurd und sahe,
Was in der Welt geschahe.

9. Noch dannoch soll dein Angesicht
Dein ganzes Leben führen;
Du traust und glaubest weiter nicht,
Als was die Augen spüren.
Was du beginnst, da soll allein
Dein Kopf dein Licht und Meister sein;
Was der nicht auserkoren,
Das hältst du als verloren.

10. Nun siehe doch, wie viel und oft
Ist schändlich umgeschlagen,
Was du gewiß und fest gehofft
Mit Händen zu erjagen!
Hingegen, wie so manchesmal
Ist das geschehn, das überall
Kein Mensch, kein Rat, kein Sinnen
Ihm hätt ersinnen können!

11. Wie oft bist du in große Not
Durch eignen Willen kommen,
Da dein verblendter Sinn den Tod
Fürs Leben angenommen;
Und hätte Gott dein Werk und Tat
Ergehen lassen nach dem Rat,
In dem du’s angefangen,
Du wärst zu Grunde gangen.

12. Der aber, der uns ewig liebt,
Macht gut, was wir verwirren,
Erfreut, wo wir uns selbst betrübt,
Und führt uns, wo wir irren;
Und darzu treibt Ihn sein Gemüt
Und die so reine Vatergüt,
In der uns armen Sünder
Er tröst‘ als liebe Kinder.

13. Ach, wie so oftmals schweigt Er still
Und tut doch, was uns nützet;
Da unterdessen unser Will
Und Herz in Ängsten sitzet,
Sucht hier und dar und findet nichts,
Will sehn und mangelt doch des Lichts,
Will aus der Angst sich winden
Und kann den Weg nicht finden.

14. Gott aber geht gerade fort
Auf seinen weisen Wegen,
Er geht und bringt uns an den Port,
Da Sturm und Wind sich legen.
Hernachmals, wann das Werk geschehn,
Da kann der Mensch alsdann erst sehn,
Was der, so ihn regieret,
In seinem Rat geführet.

15. Drum, liebes Herz, sei wohlgemut
Und laß von Sorg und Grämen!
Gott hat ein Herz, das nimmer ruht,
Dein Bestes vorzunehmen.
Er kann’s nicht lassen, glaube mir,
Sein Eingeweid ist gegen dir
Und uns hier allzusammen
Voll allzu süßer Flammen.

16. Er hitzt und brennt von Gnad und Treu,
Und also kannst du denken,
Wie seinem Mut zu Mute sei,
Wenn wir uns oftmals kränken
Mit so vergebner Sorgenbürd;
Als ob Er uns nun gänzlich würd
Aus laut’rem Zorn und Hassen
Ganz hülf- und trostlos lassen.

17. Das schlag hinweg und laß dich nicht
So liederlich betören.
Ob gleich nicht allzeit das geschicht,
Was Freude kann vermehren,
So wird doch wahrlich das geschehn,
Was Gott dein Vater ausersehn;
Was Er dir zu will kehren,
Das wird kein Mensche wehren.

18. Tu als ein Kind und lege dich
In deines Vaters Arme,
Bitt‘ Ihn und flehe, bis Er sich
Dein, wie Er pflegt, erbarme:
So wird Er dich durch seinen Geist
Auf Wegen, die du itzt nicht weißt,
Nach wohlgehaltnem Ringen
Aus allen Sorgen bringen.

Gerhardt, Paul – Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne

1. Die güldne Sonne, voll Freud und Wonne
Bringt unsern Grenzen mit ihrem Glänzen
Ein herzerquickendes, liebliches Licht.
Mein Haupt und Glieder, die lagen darnieder;
Aber nun steh ich, bin munter und fröhlich,
Schaue den Himmel mit meinem Gesicht.

2. Mein Auge schauet, was Gott gebauet
Zu seinen Ehren und uns zu lehren,
Wie sein Vermögen sei mächtig und groß
Und wo die Frommen dann sollen hinkommen,
Wann sie mit Frieden von hinnen geschieden
Aus dieser Erde vergänglichem Schoß.

3. Laßet uns singen, dem Schöpfer bringen
Güter und Gaben; was wir nur haben,
Alles sei Gottes zum Opfer gesetzt!
Die besten Güter sind unsre Gemüter;
Lieder der Frommen, von Herzen gekommen,
Sind Weihrauch, der ihn am meisten ergötzt.

4. Abend und Morgen sind seine Sorgen;
Segnen und mehren, unglück verwehren
Sind seine Werke und Taten allein.
Wann wir uns legen, so ist er zugegen;
Wann wir aufstehen, so läßt er aufgehen
Über uns seiner Barmherzigkeit Schein.

5. Ich hab erhoben zu dir hoch droben
All meine Sinnen; laß mein Beginnen
Ohn allen Anstoß und glücklich ergehn.
Laster und Schande, des Seelenfeinds Bande,
Fallen und Tücke treib ferne zurücke;
Laß mich auf deinen geboten bestehn.

6. Laß mich mit Freuden ohn alles Neiden
Sehen den Segen, den Du wirst legen
In meines Bruders und Nächsten Haus.
Geiziges Brennen, unchristliches Rennen
Nach Gut mit Sünde, das tilge geschwinde
Aus meinem Herzen und wirf es hinaus.

7. Menschliches Wesen, was ist’s? Gewesen!
In einer Stunde geht es zu Grunde,
Sobald die Lüfte des Todes dreinwehn.
Alles in allen muß brechen und fallen;
Himmel und Erden, die müßen das werden,
Was sie gewesen vor ihrem Bestehn.

8. Alles vergehet. Gott aber stehet
Ohn alles Wanken; seine Gedanken,
Sein Wort und Wille hat ewigen Grund.
Sein Heil und Gnaden, die nehmen nicht Schaden,
Heilen im Herzen die tödlichen Schmerzen,
Halten uns zeitlich und ewig gesund.

9. Gott, meine Krone, vergib und schone!
Laß meine Schulden in Gnad‘ und Hulden
Aus deinen Augen sein abgewandt.
Sonst, Herr, regiere mich, lenke und führe,
Wie dir’s gefället; ich habe gestellet
Alles in deine Beliebung und Hand.

10. Willst du mir geben, womit mein Leben
Ich kann ernähren, so laß mich hören
Allzeit im Herzen dies heilige Wort:
Gott ist das Größte, das Schönste und Beste;
Gott ist das Süßte und Allergewißte,
Aus allen Schätzen der edelste Hort.

11. Willst Du mich kränken, mit Galle tränken,
Und soll von Plagen ich auch was tragen,
Wohlan, so mach es, wie dir es beliebt.
Was gut und tüchtig, was schädlich und nichtig
Meinem Gebeine, das weißt du alleine,
Hast niemals einen zu bitter betrübt.

12. Kreuz und Elende, das nimmt ein Ende;
Nach Meeresbrausen und Windessausen
Leuchtet der Sonne erwünschtes Gesicht.
Freude die Fülle und selige Stille
Darf ich erwarten im himmlischen Garten;
Dahin sind meine Gedanken gericht’t.

Gerhardt, Paul – Der Tag mit seinem Lichte

1. Der Tag mit seinem Lichte
fleucht hin und wird zunichte;
die Nacht kommt angegangen
mit Ruhe zu umfangen
den matten Erdenkreis.
Der Tag, der ist geendet,
mein Herz zu dir sich wendet,
der Tag und Nacht geschaffen
zum Wachen und zum Schlafen,
will singen seinen Preis.

2. Wohl auf, wohl auf, mein Psalter,
erhebe den Erhalter,
der mir an Leib und Seelen
vielmehr, als ich kann zählen,
hat heute Guts getan.
All Augenblick und Stunden
hat sich gar viel gefunden,
womit er sein Gemüte
und unerschöpfte Güte
mir klar gezeiget an.

3. Gleichwie des Hirtens Freude
ein Schäflein auf der Weide
sich unter seiner Treue,
ohn alle Furcht und Scheue
ergötzet in dem Feld
und sich mit Blumen füllet,
den Durst mit Quellen stillet,
so hat mich heut geführet,
mit manchem Gut gezieret
der Hirt in aller Welt.

4. Gott hat mich nicht verlassen;
ich aber hab ohn Maßen
mich nicht gescheut, mit Sünden
und Unrecht zu entzünden
das treue Vaterherz.
Ach Vater, laß nicht brennen
den Eifer, noch mich trennen
von deiner Hand und Seiten.
Mein Tun und Überschreiten
erweckt mir Reu und Schmerz.

5. Erhöre, Herr, mein Beten,
und laß mein Übertreten
zur Rechten und zur Linken
ins Meeres Tiefe sinken
und ewig untergehn.
Laß aber, laß hergegen
sich deine Engel legen
um mich mit ihren Waffen;
mit dir will ich einschlafen,
mit dir auch auferstehn.

6. Darauf so laß ich nieder
mein Haupt und Augenlider;
will ruhen ohne Sorgen,
bis daß der güldne Morgen
mich wieder munter macht.
Dein Flügel wird mich decken,
so wird mich nicht erschrecken
der Feind mit tausend Listen,
der mich und alle Christen
verfolget Tag und Nacht.

7. Ich lieg hie oder stehe,
ich sitz auch oder gehe,
so bleib ich dir ergeben,
und du bist auch mein Leben;
das ist ein wahres Wort.
Was ich beginn und mache,
ich schlaf ein oder wache,
wohn ich allzeit im Schlosse
in deinem Arm und Schoße,
bin selig hier und dort.

Gerhardt, Paul – Der Herr, der aller Enden

Der Herr, der aller Enden
Regiert mit seinen Händen,
Der Brunn der ewgen Güter,
Der ist mein Hirt und Hüter.

2. So lang ich diesen habe,
Fehlt mirs an keiner Gabe,
Der Reichtum seiner Füller
Giebt mir die Füll und Hülle.

3. Er läßet mich mit Freuden
Auf grüner Aue weiden,
Führt mich zu frischen Quellen,
Schafft Rat in schweren Fällen.

4. Wenn meine Seele zaget
Und sich mit Sorgen plaget,
Weiß er sie zu erquicken,
Aus aller Not zu rücken.

5. Er lehrt mich thun uns lassen,
Führt mich auf rechter Straßen,
Läßt Furcht und Angst sich stillen
Um seines Namens willen.

6. Und ob ich gleich vor andern
Im finstern Thal muß wandern,
Fürcht ich doch keine Tücke,
Bin frei vom Ungelücke.

7. Denn du stehst mir zur Seiten,
Schützt mich vor bösen Leuten,
Dein Stab, Herr, und dein Stecken
Benimmt mir all mein Schrecken.

8. Du setzest mich zu Tische,
Machst, daß ich mich erfrische,
Wenn mir mein Feind viel Schmerzen
Erweckt in meinem Herzen.

9. Du salbst mein Haupt mit Öle
Und füllet meine Seele,
Die leer und durstig saße;
Mit voll geschenktem Maße.

10. Barmherzigkeit und Gutes
Wird mein Herz gutes Mutes,
Voll Lust, voll Freud und Lachen,
So lang ich lebe, machen.

11. Ich will dein Diener bleiben
Und dein Lob herrlich treiben
Im Hause, da du wohnest
Und Frommsein wohl belohnest.

12. Ich will dich hier auf Erden
Und dort, da wir dich werden
Selbst schaun im Himmel droben,
Hoch preisen, sing’n und loben

Gerhardt, Paul – Erhebe dich, betrübtes Herz

1. Erhebe dich, betrübtes Herz,
Und laß die Sinn überwärts
Hin nach dem Himmel steigen:
Nimm GOtt zu Trost, so wird dein Schmerz
Alsbald sich merklich neigen.

2. Dein Schad ist groß, das ist ja wahr,
Doch ist ja auch bekannt und klar
Des höchsten Vaters Gnade:
Die macht, daß uns des Unglücks Schar
Nicht um ein Härlein schade.

3. Der Fall, der unverhoffte Fall
Schlägt uns nicht anders als der Schall
Des Donners aus der Höhe:
GOtt aber hilft, daß Knall und Fall
Zum Glück und Guten gehe.

4. Was stürzt wohl eines Frommen Sinn?
Wo soll ein Christ auch anders hin
Als den Himmel fallen?
Trost, Fried und Freud erhalten ihn,
Angst muß zurückeprallen.

5. Was hat der Tod mit seiner Müh,
Er komme spät an oder früh,
An gottergebnen Seelen?
Nimmt er sie bald, befreit er sie
Vor langem sauren Quälen.

6. Werplötzlich stirbt und stirbt nur wohl,
Der nimmt ein Ende, das man soll
Erwünscht und selig preisen:
`Ists Herze gut und glaubenvoll,
Was schadt das schnelle Reisen?

7. Was fragt ein Kämpfer nach der Zeit,
Wenn er den Feind nur in dem Streit
Hat ritterlich empfangen?
Wie mancher kann die Siegesbeut
Im Augenblick erlangen.

8. Ein solches Lob und edlen Lohn
Hat auch fürwahr und trägt davon
Der, den wir jetzt beweinen:
Er sieht nun selbst ein helle Kron
Auf seinem Haupte scheinen.

9. Er hat gesieht, das ist gewiß.
Er ist durch Todes Finsternis
Zu Gottes LIcht gekommen.
Er lebt, obschon ein schneller Riß
Ihn von uns hingenommen.

10. Den schnellen Riß hat GOtt getan
Der nichts als Gutes machen kann
Im Himmel und auf Erden.
Was GOtt tut, hebts gleich traurig an,
Muß doch zuletzt gut werden.

11. Wir wünschen zwar, ach hätten wir
Doch bei dem Bette sollen hier
In Seinem Ende stehen
Und hören gegen dir und mir
Sein letztes Wort ergehen.

12. Denkt aber, denkt, ob dies Gehör
Uns mehr betrübt als tröstlich wär,
Und gebt euch wohl zufrieden,
Weil er in GOtt zu Gottes Ehr
Auf Gottes Wort verschieden.

13. Hilf GOtt! Sprach sein gottselger Mund,
Das hörte GOtt, und half zur Stund
Ihn in die hohen Freuden,
Da wo sich Aug und Herzensgrund
In reiner Wollust weiden.

14. Da hat er nun all Hilf und Heil,
Ist froh in seinem Erb und Teil,
Wonach er hier gestrebet,
Ruht fern vom Tod und Todespfeil,
In dem er ewig lebet.

15. Nun darf sein Herz nicht traurig sein
Und fühlt nicht mehr den schweren Stein
Des Kummers wie hienieden,
Da sein Fleiß in der Sorgen Pein
Sich täglich mußt ermüden.

16. Sein süßer Mund, des edle Zier
Des Höchsten Weisheit für und für
So treulich hat gelehret,
Der predigt, was kein Ohr allhier
Bei uns je hat gehöret.

17. Er predigt seines Gottes Ruhm
Und füllt das güldne Heiligtum
Und die so schönen Tore,
Sein Name reicht gleich einer Blum
Im hellen Engelchore.

18. Die Pflänzlein, die er vorgeschickt,
Hat er auch schon mit Lust erblickt,
Und herzlich sich ergetzet,
Nun ist sein Geist in ihm erquickt
Und alles Leid ersetzet.

19. Was woll ihr nun mit eurem Lied,
Ihr, die ihr ihm gewogen seid,
Euch selbst nun ferner plagen?
Wems wohlgeht und sich glücklich freut,
Den darf man nicht mehr klagen.

20. Wischt eure Tränen vom Gesicht
Und laßt des lieben Trostes Licht
In eure Herzen brechen,
So wird, der alles Herzlied bricht,
Euch Herz und Mut einsprechen.

21. Nehmt eure Zuflucht zu ihm zu,
Und glaubt, daß er nichts andres tu
Als nur, was uns kann nützen:
Wer das behält, wird in der Ruh
Und GOtt im Schoße sitzen.

22. Wer GOtt vertraut, wird in der Tat
Erfahren, daß des Höchsten Rat
Ihn weislich werde führen
Und hier und dort mit großer Gnad
Und reichem Segen zieren.