Behm, Martin – Am H. Ostertage. Aus dem Evangel. Marc. 15.

Von der Auferstehung Jesu Christi

Jesu, du edler Osterfürst,
Der du die ganze Welt regierst,
Du hast uns Lieb und Treu beweist,
Weil du uns Beistand hast geleist.

Ich dank dir für den schweren Krieg,
Darin du hast erlangt den Sieg,
Und bist von Todten auferstandn;
Drum ist Trost, Hülf und Heil vorhandn.

Du hast für unser Sünd gebüßt,
Darum der Mensch gereinigt ist;
Du hast geschwächt des Todes Macht
Und uns das Leben wieder bracht.

Du hast des Teufels Reich zerstört,
Drum man dich billig lobt und ehrt;
Die Hüll zerbrochen und zu gut,
Daß uns nicht brennt die höllsche Gluth.

Du hast uns durch dein Kreuz und Tod
Befreit von aller Angst und Noth
Und schaffest durch dein Auferstehn,
Daß wir vom Tod zum Leben gehn.

Ich bitt: Hilf, daß ich halten mag,
Wie sichs gebührt, den Ostertag,
Daß ich Verlangen nach dir hab,
Dich brünstig such beim Ostergrab.

Breit aus dein Glanz, du Ostersonn,
Gieb unserm Herzen Freud und Wonn,
Zertreib die Dünst der falschen Lehr,
Die Sünder durch dein Kraft bekehr.

Laß in meins finstern Herzens Schrein
Stark blicken deiner Gnaden Schein,
Daß ich im Glauben dich erkenn,
Dich meinen Osterherren nenn.

Hilf auch, daß ich dein Engel find,
Der mir den Osterfried verkünd,
Daß ich erlange Trost und Freud
Zu meiner Seelen Seligkeit.

Dein guter Geist mich wacker mach,
Schlief ich durch Sünd, daß ich erwach,
Von allen Sünden aufersteh,
Im neuen Leben einhergeh.

Und wenn du kommst am jüngsten Tag,
So nimm den Stein von meinem Grab,
Mit Freuden mich vom Tod erweck,
Daß dein Gericht mich nicht erschreck.

Führ mich am großen Ostertag
Ins Himmelreich ohn alle Klag,
Laß mich sein ewig guter Ding,
Daß ich dir Osterlieder sing.

Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder

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