Was kannst du fordern, als das Deine,
Du Herr, der mir ja Alles gab?
Was bleibt vom Meinen denn das Meine,
Zieht deine Hand von mir sich ab?
Darf ich von Opfergaben sprechen,
Die ich dir bringen soll und will? –
Wenn du willst Blüten, Früchte brechen,
So hält dir deine Pflanze still.
Trag ich nicht Alles nur zu Leben
Von deiner Allmacht Schöpferhuld?
Was du gebeutst1gebietest, das muss geschehen:
Dein ist das Recht, mein ist die Schuld.
Was ists, das ich zu opfern habe,
Als meines Herzens Widerstreit,
Den Hang und Drang nach süßer Labe,
Nach Glück und ird‘scher Seligkeit?
Du suchest nicht, was uns gehöret,
Du suchest uns, uns ganz und gar;
Wir aber nehmen tief betöret
Nur den Verlust, nicht dich gewahr,
Der du in allen unsern Nöten
Dich selber nur uns geben willst
Und selbst im schmerzenreichen Töten
Nur unser tiefstes Sehnen stillst.
Wärst du nicht selbst für uns gestorben,
Wie könnten wir solch Tun versteh‘n?
Du hast im Tod für uns geworden,
Auf dass wir ein zum Leben geh‘n.
So nimm das Herz, das dir gehöret,
Nimm es mit seinem ganzen Leid!
Wer zu der Fahne Christi schwöret,
Der muss auch halten seinen Eid.
Du nimmst die Lieben uns vom Herzen;
Die Liebe selber nimmst du nicht,
Und aus dem Quell der bitter‘n Schmerzen
Ein Strom von Seligkeiten bricht.
Drum stille von den Opfergaben!
Du warst das Opfer, du allein
Wir aber, was wir sind und haben,
Sind dein und bleiben ewig dein.