Johann Freder – Ein Geistlick leedt, van den Denstbaden…

dar mit se sick tho truwen denste erwecken schölen.

IDt hefft wol nenen schyn vnd pracht,
dat Knecht vnd Megde denen,
Doch ys ydt hoch vor Godt geacht
vnd nicht so ring vnd kleine:
Godt hyr vnd dar in ewicheit
belonet truwer denst arbeidt
na syner gnedigen thosage.

Ein frame Magt vnd framer Knecht,
de Jesu Christo truwen,
So se in Glouen denen recht
erem Herrn vnd der Frouwen,
So denen so ock Godt dem Herrn,
als de Apostel klarlick lern,
vnd von recht hillge wercke.

Sunt Paulus dorch den hilligen Geist
vormant vnd deit so leren:
Du, Knecht, dyn truwe denste leist
dem, de dar ys dyn Here,
Mit frucht vnd schuw in aller ehr
do synen willen vnd beger
in rechter Gades früchte.

Dyn denst nicht schal vnd moth nicht syn
ein ogen denst alleine,
Vthwendich mit einem valschen schyn,
als nu geschüth gemeine:
Am ogen denst gantz öuerall
hefft Godt de Herr neen wolgefall,
dat herte wil he hebben.

Idt moth dyn denst syn so gestalt
in dynen wercken allen,
Dat he sy williich und nicht kolt,
so wert he Godt gefallen;
So he geschuth tho willen und ehrn
nicht Minschen, sunder Godt dem Hern,
behagt he Godt alleine.

Ach Godt, sy mit vns alle tydt
mit dyner hülp vnd gnade,
Dat wy so don mit truw vnd vlyth
all, wat vns wert gebaden,
Im Glouen vnd van herten gern
nach dynem willn, tho dynen ehrn,
dorch Jesum Christum, Amen.

Quelle