Behm, Martin – Die Stein und Felsen sind zwar hart

1. Die Stein und Felsen sind zwar hart,
Des Menschen Herz wohl weich und zart,
Dennoch manch harter Fels sich trennt,
Als Christ am Kreuz sein Leben endt.

2. Dagegen bleibt manch Herz verstockt,
Obgleich Gott zur Bekehrung lockt.
O Herr, du bist der Fels und Stein
Auf dem besteht die Kirch allein.

3. Du bist der unbeweglich Grund,
Den kein Tyrann einstürmen kunt.
Auf dich allein ich allzeit schau,
Mein Glauben und Gebet drauf bau.

4. Man schlägt von dir des Geistes Feur,
Dadurch mein Herz und Sinn verneur;
Von dir fleußt Wasser, das ich trink,
Daß ich in Elend nicht versink.

5. Mein Leib und Seel ich kräftig lab,
Wenn ich nur dies Kraftwasser hab.
Hilf, daß ich mich nicht stoß an dir,
Dein Huld und mein Heil nicht verlier.

6. Und ob ich fiel, so laß mich nicht,
Hilf, daß ich mich an dir aufricht;
Gieb mir in diesem Felsen Ruh,
Wenn man mir drückt die Augen zu.

7. Weil manch Mensch hat ein Felsenherz
Und treib aus deinem Kreuz den Scherz.
Dadurch sie all dein Huld verliern
Und auf sich die Verdammniß führen.

8. Wie sie die Stein drum hart anklagn
Und ihn von eitel Strafen sagn.
Verleih, daß ich nach deim Geheiß
Mein Herz durch Reu und Buß zerreiß.

9. Wenn dieser Stein ohn Menschen Händ
Die Welt zerschmettern wird am End,
So laß mich in dir sicher sein,
Führ mich mit dir in Himmel ein.

Amen.