Bonnus, Hermann – Mein Seel, o Gott, muß loben dich

Mein Seel, o Gott, muß loben dich
Du bist mein Heil, des freu ich mich
Daß du nicht fragst nach weltlich‘ Pracht
Und hast mich Armen nicht versacht‘

Und angesehn mein Niederkeit.
Des wird von nun an weit und breit
Mich selig preisen jedermann,
Weil du groß Ding an mir getan.

Du bist auch mächtig lieber Herr,
dein große Macht stirbt nimmermehr;
dein Nam ist alles Rühmens wert,
Drum nun dich willig preist und ehrt.

Du bist barmherzig insgemein
Dem, der dich herzlich fürcht‘ allein,
und hilfst dem Armen immerdar,
Wenn er muß leiden groß Gefahr.

Der Menschen Hoffart muß vergehn,
mag nicht vor deiner Hand bestehn;
Wer sich verläßt auf seine Pracht,
Dem hast du bald ein End gemacht.

Du machst zunicht der Menschen Rat,
Das sind, Herr, deine Wundertat‘;
Was sie gedenken wider dich,
Das geht doch allzeit hinter sich.

Wer niedrig ist und klein geacht‘,
An dem übst du dein göttlich Macht
und machst ihn einem Fürsten gleich,
Die Reichen arm, die Armen reich.

Das tust du, Herr, zu dieser Zeit,
Gedenkest der Barmherzigkeit;
Israel willst du Hilfe tun
Durch deinen auserwählten Sohn

Wir haben’s nicht verdienst um dich
Daß du mir uns fährst gnädiglich;
zu unsern Vätern ist geschehn
Ein Wort, das hast du angesehen.

Auch Abraham hast du geschworn,
Daß wir nicht sollten sein verlorn,
Uns zugesagt das Himmelreich
Und unsern Kindern ewiglich.

Gott Vater und dem ein’gen Sohn,
Dem Heilgen Geist in einem Thron
Sei Ehre und Preis von uns bereit‘
Von nun an bis in Ewigkeit.

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