Johann Franck – Der Tag ist nun vergangen.

Weise: Zu dir von Herzensgrunde.

Der Tag ist nun vergangen,
Die dunkle Nacht bricht ein,
Und Alles trägt Verlangen,
Der Arbeit los zu sein.
Der Leib wird müd‘ und träge,
Du aber, o mein Sinn,
Erwach‘ jetzt und erwäge,
Wie fleucht dein Leben hin!

2. Du hast nun manche Plage,
Die dich zu ängsten pflegt,
Mit dem verwichnen Tage
Zugleich auch hingelegt;
Und woher kannst du wissen,
Ob nicht noch diese Nacht
Dein Geist wird hingerissen
Und auf sein Ziel gebracht?

3. Wie Mancher geht zu Bette,
Wird Morgens tot geschaut!
Wohl ihm, wenn er nur hätte
Sich Gottes Schutz vertraut.
Ach, aber ach, wie ofte
Wird Einer hingefällt,
Der auf gut Leben hoffte
Und liebte bloß die Welt!

4. O drum erwach‘, erwache,
Erwache, du mein Sinn,
Eh‘ als des Herren Rache
Dich plötzlich raffet hin.
Ach, bessre ja dein Leben,
Weil es noch heute heißt,
Und bitt‘ auch Gott daneben
Um einen neuen Geist.

5. Sprich: dir dank‘ ich von Herzen,
Dass du mich abermal
Durch so viel Angst und Schmerzen,
Durch Sorgen, Not und Qual
Hast sicher heißen gehen;
Ja, das du täglich mir
Pflegst treulich beizustehen,
O Herr, das dank ich dir.

6. Ob Teufel, Welt und Hölle
Sich oft auf mich entrüst’t,
Indem ich das bestelle,
Was meines Amtes ist:
So hast du doch hingegen
Mein Werk zum Ende bracht
Und mich auf meinen Wegen
Ganz väterlich bewacht.

7. Nun, Herr, für tausend Gnaden
Nimm hin, an Opfer Statt,
Ein Herz, mit Schuld beladen,
Ein Herz, von Seufzern matt,
Ein Herz mit Angst und Beben
Und Reu und Leid gekränkt,
Ein Herz, das sich daneben
In Christi Wunden senkt.

8. Nimm hin die schlechte Gabe,
Mein Jesu, nimm sie hin,
Weil ich sonst nichts mehr habe
Und selbst mein selbst nicht bin;
Denn, Herr, mein ganz Gemüte,
Herz, Seel‘ und mein Gebein
Rührt her von deiner Güte
Und ist vorhin schon dein.

9. Drum lass dein‘ Himmelsscharen
Auch heinte1heute diese Nacht
Mich kräftiglich bewahren
Vor aller Feinde Macht.
Stell, Herr, die sechzig Starken2Siehe, um das Bett Salomos her stehen sechzig Starke aus den Starken in Israel. (Hoh. 3,7)
Rings um mein Bett heran,
Damit des Satans Schnarcken
Mich nicht erschrecken kann.

10. Lass mich gesund erwachen,
Indem es wieder tagt,
Und richte meine Sachen,
Nachdem es dir behagt;
Dass ich nach diesem Leibe
Von dir einst hören möcht‘:
Ei, geh‘ in meine Freude,
Geh‘ ein, du treuer Knecht!

Johann Franck – Abendsegen.

Eigne Weise.
Oder: Wie nach einer Wasserquelle.

Unsre müden Augenlieder
Schließen sich jetzt schläfrig zu,
Und des Leibes matte Glieder
Grüßen schon die Abendruh;
Denn die trüb‘ und finstre Nacht
Hat des hellen Lages Pracht
In der tiefen See verdecket
Und die Sterne aufgestecket.

2. Ach, bedenk‘, eh‘ du gehst schlafen,
Du, o meines Leibes Gast,
Ob du den, der dich erschaffen,
Heute nicht erzürnet hast?
Tu, ach tu bei Zeiten, Buß‘
Ach, geh und fall‘ ihm zu Fuß‘
Und bitt‘ ihn, dass er aus Gnaden
Dich der Strafe woll‘ entladen.

3. Sprich: Herr, dir ist unverhohlen,
Dass ich diesen Tag verbracht
Anders, als du mir befohlen,
Ja, ich habe nicht betracht’t
Meines Amtes Ziel und Zweck,
Habe gleichfalls deinen Weg
Schändlich, o mein Gott, verlassen,
Bin gefolgt der Wollust Straßen.

4. Ach, Herr, lass mich Gnad‘ erlangen,
Gib mir nicht verdienten Lohn,
Lass mich deine Hut umfangen,
Sieh an deinen lieben Sohn,
Der für mich genug getan;
Vater, nimm den Bürgen an,
Dieser hat für mich erduldet,
Was mein‘ Unart hat verschuldet.

5. Öffne deiner Güte Fenster,
Sende deine Wach‘ herab,
Dass die schwarzen Nachtgespenster,
Dass des Todes finstres Grab,
Dass das Übel, so bei Nacht
Unsern Leib zu fällen tracht’t,
Mich nicht mit dem Netz umdecke
Und kein böser Traum mich schrecke.

6. Lass mich, Herr, von dir nicht wanken,
In dir schlaf‘ ich gut und wohl,
Gib mir heilige Gedanken,
Und bin ich gleich Schlafes voll:
So lass doch den Geist in mir
Zu dir wachen für und für,
Bis die Morgenröt‘ angehet
Und man von dem Bett aufstehet.

Johann Franck – Der Tag ist nun vergangen.

Weise: Zu dir von Herzensgrunde.

Der Tag ist nun vergangen,
Die dunkle Nacht bricht ein,
Und Alles trägt Verlangen,
Der Arbeit los zu sein.
Der Leib wird müd‘ und träge,
Du aber, o mein Sinn,
Erwach‘ jetzt und erwäge,
Wie fleucht dein Leben hin!

2. Du hast nun manche Plage,
Die dich zu ängsten pflegt,
Mit dem verwichnen Tage
Zugleich auch hingelegt;
Und woher kannst du wissen,
Ob nicht noch diese Nacht
Dein Geist wird hingerissen
Und auf sein Ziel gebracht?

3. Wie Mancher geht zu Bette,
Wird Morgens tot geschaut!
Wohl ihm, wenn er nur hätte
Sich Gottes Schutz vertraut.
Ach, aber ach, wie ofte
Wird Einer hingefällt,
Der auf gut Leben hoffte
Und liebte bloß die Welt!

4. O drum erwach‘, erwache,
Erwache, du mein Sinn,
Eh‘ als des Herren Rache
Dich plötzlich raffet hin.
Ach, bessre ja dein Leben,
Weil es noch heute heißt,
Und bitt‘ auch Gott daneben
Um einen neuen Geist.

5. Sprich: dir dank‘ ich von Herzen,
Dass du mich abermal
Durch so viel Angst und Schmerzen,
Durch Sorgen, Not und Qual
Hast sicher heißen gehen;
Ja, das du täglich mir
Pflegst treulich beizustehen,
O Herr, das dank ich dir.

6. Ob Teufel, Welt und Hölle
Sich oft auf mich entrüst’t,
Indem ich das bestelle,
Was meines Amtes ist:
So hast du doch hingegen
Mein Werk zum Ende bracht
Und mich auf meinen Wegen
Ganz väterlich bewacht.

7. Nun, Herr, für tausend Gnaden
Nimm hin, an Opfer Statt,
Ein Herz, mit Schuld beladen,
Ein Herz, von Seufzern matt,
Ein Herz mit Angst und Beben
Und Reu und Leid gekränkt,
Ein Herz, das sich daneben
In Christi Wunden senkt.

8. Nimm hin die schlechte Gabe,
Mein Jesu, nimm sie hin,
Weil ich sonst nichts mehr habe
Und selbst mein selbst nicht bin;
Denn, Herr, mein ganz Gemüte,
Herz, Seel‘ und mein Gebein
Rührt her von deiner Güte
Und ist vorhin schon dein.

9. Drum lass dein‘ Himmelsscharen
Auch heinte1heute diese Nacht
Mich kräftiglich bewahren
Vor aller Feinde Macht.
Stell, Herr, die sechzig Starken2Siehe, um das Bett Salomos her stehen sechzig Starke aus den Starken in Israel. (Hoh. 3,7)
Rings um mein Bett heran,
Damit des Satans Schnarcken
Mich nicht erschrecken kann.

10. Lass mich gesund erwachen,
Indem es wieder tagt,
Und richte meine Sachen,
Nachdem es dir behagt;
Dass ich nach diesem Leibe
Von dir ein’s hören möcht‘:
Ei, geh‘ in meine Freude,
Geh‘ ein, du treuer Knecht!

Johann Franck – Abendsegen.

Eigne Weise. \\
Oder: Wie nach einer Wasserquelle.

Unsre müden Augenlieder
Schließen sich jetzt schläfrig zu,
Und des Leibes matte Glieder
Grüßen schon die Abendruh;
Denn die trüb‘ und finstre Nacht
Hat des hellen Lages Pracht
In der tiefen See verdecket
Und die Sterne aufgestecket.

2. Ach, bedenk‘, eh‘ du gehst schlafen,
Du, o meines Leibes Gast,
Ob du den, der dich erschaffen,
Heute nicht erzürnet hast?
Tu, ach tu bei Zeiten Buß‘
Ach, geh und fall‘ ihm zu Fuß‘
Und bitt‘ ihn, dass er aus Gnaden
Dich der Strafe woll‘ entladen.

3. Sprich: Herr, dir ist unverhohlen,
Dass ich diesen Tag verbracht
Andere, als du mir befohlen,
Ja, ich habe nicht betracht’t
Meines Amtes Ziel und Zweck,
Habe gleichfalls deinen Weg
Schändlich, o mein Gott, verlassen,
Bin gefolgt der Wollust Straßen.

4. Ach, Herr, lass mich Gnad‘ erlangen,
Gib mir nicht verdienten Lohn,
Lass mich deine Hut umfangen,
Sieh an deinen lieben Sohn,
Der für mich genug getan;
Vater, nimm den Bürgen an,
Dieser hat für mich erduldet,
Was mein‘ Unart hat verschuldet.

5. Öffne deiner Güte Fenster,
Sende deine Wach‘ herab,
Dass die schwarzen Nachtgespenster,
Dass des Todes finstres Grab,
Dass das Übel, so bei Nacht
Unsern Leib zu fällen tracht’t,
Mich nicht mit dem Netz umdecke
Und kein böser Traum mich schrecke.

6. Lass mich, Herr, von dir nicht wanken,
In dir schlaf‘ ich gut und wohl,
Gib mir heilige Gedanken,
Und bin ich gleich Schlafes voll:
So lass doch den Geist in mir
Zu dir wachen für und für,
Bis die Morgenröt‘ angehet
Und man von dem Bett aufstehet.

Zinzendorff, Nikolaus von – Bei dem ersten Abendmahle.

Ist’s? ja, es ist geschehen:
Ich habe Gott gesehen;
Er hat sich eingefunden,
Und sich mit mir verbunden.

Er hat mich armen Kranken
(O sel’ge Friedsgedanken!)
Zu Seinem Tisch geleitet,
Und Abendmahl bereitet.

Wie dank‘ ich’s Seiner Liebe,
Die, aus dem treusten Triebe,
Sich, um mich zu erheben,
In’s Niedrige gegeben!

Wie dank ich’s Seinem Herzen,
Das so viel herbe Schmerzen
Für mich, der sie verschuldet,
Aus lauter Lieb‘ erduldet!

Wie dank‘ ich’s Seinem Leiden,
Dem Ursprung meiner Freuden!!
Wie dank‘ ich’s Seinem Stöhnen
Und heißvergossnen Tränen!

Wie dank‘ ich’s Seinem Dürsten,
Da Ihm, dem Lebensfürsten,
Die Zung‘ am Gaumen klebte,
Auf dass mich Kraft belebte!

Wie dank‘ ich’s Seinem Sterben!
Es hilft mir vom Verderben;
Sein letztes Angstgetöne
Klingt meinen Ohren schöne.

Die Fahrt zur Grabesschwelle
Und zu der Tür der Hölle
Bewahrt mich vor den Schlünden,
Die nimmer zu ergründen.

Du herzvertraute Liebe,
Entzünde meine Triebe,
Damit sie ohne Schweigen
Von Deiner Tugend zeugen!

Lass Deinen Tod und Sterben
Dein ritterlich Erwerben
Den hartgebund’nen Seelen
Mich öffentlich erzählen!

Und nach dem teuren Mahle
Gib, dass ich Dir bezahle
Die seligen Gelübde,
Darin sich Jesus übte! (Joh. 4, 34.)

Es werd‘ an mir gesehen
Dein Tod und Auferstehen,
Dein Kampf und Überwinden,
Dein Suchen und Dein Finden!

(1714.)

Johann Rist – Abendgebet.

Lass mich diese Nacht empfinden
Eine sanft und süße Ruh;
Alles Übel lass verschwinden,
Decke mich mit Segen zu;
Leib und Seele, Mut und Blut,
Weib und Kinder, Hab und Gut,
Freunde, Feind und Hausgenossen
Sein in deinen Schutz beschlossen!

Ach bewahre mich vor Schrecken,
Schütze mich vor Überfall!
Lass mich Krankheit nicht aufwecken;
Treibe weg des Krieges Schall!
Wende Feur- und Wassersnot,
Pestilenz und schnellen Tod;
Lass mich nicht in Sünden sterben,
Noch an Leib und Seel verderben.

O du großer Gott, erhöre,
Was dein Kind gebeten hat!
Jesu, den ich stets verehre,
Bleibe ja mein Schutz und Rat;
Und mein Hort, du werter Geist,
Der du Freund und Tröster heißt,
Höre doch mein sehnlich Flehen!
Amen, ja es soll geschehen!

Martin Behm – Wenn man Feierabend macht.

1. Gott Lob und Dank, der Tag ist hin,
Dran ich mühsam gewesen bin;
Mein Arbeit hab ich heut verbracht,
Der Feierabend ist gemacht.

2. Mein Leib ist matt, mein Arm und Bein
Gar müd von großer Arbeit sein,
Der Ruh von Herzen ich begehr,
Dass sich die Mattigkeit nicht mehr.

3. O Herr, sieh an mein Schweiß und Fleiß,
Mein Tun gereich zu deinem Preis,
Den Menschen auch ersprießlich sei,
Und dass ich hab mein Nutz dabei.

4. Nun weil ich Feierabend hab,
Dass ich mit Speis und Trank mich lab,
Der sanften Ruh ich auch begehr,
So bitt ich, mir dieselb gewähr.

5. Wenn ich werd ausgeruhet han,
So geht mein Arbeit wieder an;
Das treib ich, weil dirs so gefällt,
So lang ich leb auf dieser Welt.

6. Wenn du mir wirst nach diesem Lebn
Den letzten Feierabend gebn,
Die Ruh im Himmel mir bereit
In alle ewig Ewigkeit.

Amen.

Recke, Elisabeth von der – Abendlied

Erloschen ist der Sonne Pracht!
Geschmückt durch Sternenheere
Erscheint in ihrem Glanz die Nacht,
Und predigt Gottes Ehre.
Sie predigt seine Herrlichkeit,
Des Herrschers über Welt und Zeit,
Durch den wir sind und leben.

So groß er ist, so klein ich bin!
Schon sinken meine Glieder:
Mein Auge sinkt in Schlummer hin,
und sie aufs Lager nieder.
Da lieg ich fühllos: Aber du
Wachst, Vater, über meine Ruh,
Dass mich kein Unfall treffe!

Indes lass meinen Geist zu dir
Auch noch im Schlafe wachen,
Mich von dir träumen, und so mir
Durch dich ihn heilig machen.
Entschlummre ich in die Todesnacht,
So führe mich durch deine Macht,
Zur Schar der selgen Geister!

Herman, Nikolaus – Ein Abendreihen vom Herrn Christo, für christliche Jungfräulein, vorzusingen.

1. Ihr Schwesterlein, ihr Schwesterlein,
Ihr allerliebsten Gespielen mein,
Wir wolln singen ein Abendreihn
Von unserm Herren Jesulein.

2. Ein wahrer Gott, ein wahrer Gott
Ist er, und hilft aus aller Not.
Er ist Gotts eigen Söhnelein
Und Marien der Jungfrau rein.

3. Von Ewigkeit, von Ewigkeit
Wahrhaftig ist seine Gottheit.
Er ist der gbenedeite Sam,
Adam verheißn und Abraham.

4. Ein Kindlein klein, ein Kindlein klein,
Von seiner werten Mutter rein
Ist er geborn ohn alles Leid,
Heilig, ohn Sünd ist sein Menschheit.

5. Der Schlangen Gift, der Schlangen Gift
Tät ihm kein Schadn, verletzt ihn nicht,
Der heilge Geist wirkt solches gut
Mit dem keuschen Mariä Blut.

6. Des wundert sich, des wundert sich
Die Natur und verstund es nicht.
All Engel sahen dran ihr Lust,
Dass ein Kind säugt der Jungfraun Brust.

7. Maria zart, Maria zart,
Kein seligers Weib geboren ward.
Sie hat geborn ein Söhnelein
Den Herrn aller Engelein.

8. Des Teufels List, des Teufels List
Durch ihren Sohn zerstöret ist.
Sein Tyrannei, Lügen und Mord
Hat überwunden Gottes Wort.

9. O Gottes Lamm, o Gottes Lamm,
Wir müssten doch all sein verdammt,
Wenns ohn dein Tod und Opfer wär,
Drum singn wir dir Lob, Preis und Ehr.

10. Behüt uns Herr, behüt uns Herr,
Für Irrthum und für falscher Lehr,
Wehr und steur aller Gleißnerei,
Betrügerei und Tyrannei.

11. Dein heilger Geist, dein heilger Geist
Allzeit uns helf und Beistand leist,
Auf dass wir nach dem Willen dein
Leben und fromme Christen sein.

12. Für Krieg und Blut, für Krieg und Blut
Behüt uns, o du höchstes Gut.
Den lieben Kornbau uns bewahr,
Dass kein Teurung werd dieses Jahr.

13. Für Feuersnot, für Feuersnot
Schütz unser Stadt, o lieber Gott.
Auch pflanz in uns christliche Lieb,
All unsre Schuld und Sünd vergib.

14. Auch unser Stadt, auch unser Stadt,
Die ganze Gmein, ein ehrbarn Rat,
Die Kirch und Schul, das Bergwerk fein,
Lass dir, o Herr, befohlen sein.

15. Ein seligs End, ein seligs End,
Gib uns, mit Gnad dich zu uns wend,
Und hilf uns in der letzten Not
Durch dein Wunden und bittern Tod.

16. Bewahr auch, Herr, bewahr auch Herr,
Aller Jungfrauen Zucht und Ehr.
Behüt ihr Kränzlein für Unfall,
Wünscht euch der Herman allzumal.

Amen.

Herman, Nikolaus – Der Abendsegen.

In demselben Ton (Im Ton: Wo Gott nicht gibt zum Haus rc. ).

Hinunter ist der Sonnen Schein,
Die finstre Nacht bricht stark herein.
Leucht uns, Herr Christ, du wahres Licht,
Lass uns im Finstern tappen nicht.

2. Dir sei Dank, dass du uns den Tag
Für Schaden, Fahr und mancher Plag
Durch deine Engel hast behüt
Aus Gnad und väterlicher Güt.

3. Womit wir han erzürnet dich,
Dasselb verzeih uns gnädiglich,
Und rechn es unser Seel nicht zu,
Lass uns schlafen mit Fried und Ruh.

4. Durch dein Engel die Wach bestell,
Dass uns der böse Feind nicht fäll.
Für Schrecken, Gspenst und Feuersnot,
Behüt uns heut, o lieber Sott.

Amen.