Speratus, Paul – Gesang von den heyligen yn gemeyn

In eig. Mel.


1. In aller heylgen schare
herr got dich lobenn wir,
dy ewigk reyn und klare
won seliglich bey dir.
Kein Aug gesah noch ny,
ynnß ohr noch hertz nit kummen,
was du bereytst fur dy,
ßo dich von gantzem hertzen liebten hy.

2. Ihr übung ist dich loben,
herr got ynn ewig czeyt,
in deynem hauß daroben
alls mangels gantz gefrevt.
Czu dyser ruh und rast
sind sy durch trübsal gangen,
yhr creutz auff sich gefaßt,
yhr czeytlich leben hy auff erd gehast.

3. Wiewol dy schrifft hoch preyset
gesigter heylgen cron,
wirt doch damit beweyset,
das got solchs selbs gethon
On yhr verdynstlich that,
keyn hilff durch yhr verdienen
dy schrifft unns setzet not,
all menschen unnütz knecht genennet hat.

4. Doch füreynander bitten,
und guts dem negsten thon,
ist warer Christen sitten,
und heysts der götlich Sohn.
Des wort der felß genant,
darauff all heylgenn bawen,
die thoren auf den sandt,
was yn erdichtet menschlicher verstant.

5. Christe, der eynig wege,
fürsprech unn mitler bist
keyn ander straß noch stege
uns ewig leben ist.
Ganz dürfftig bitten wir
umb lyb, dy wirkt durch glauben,
und suchen solchs bey dir,
der du bist aller heylgen trost und czir.

 

Cosack – Paul Speratus