Schmolck, Benjamin – Hochgeborner Gottessohn

Am ersten Tage des heiligen Christfestes.

Mel. Meinen Jesum laß ich nicht.

Hochgeborner Gottessohn,
Sei willkommen auf der Erden!
Du verläßt den Himmelsthron
Und willst unser Bruder werden.
Der du bist das höchste Gut,
Kleidest dich mit Fleisch und Blut.

Da man schätzt die ganze Welt,
Kommst du, unser Schatz, hernieder;
Da August das Scepter hält,
Singt man dir die Wiegenlieder,
Weil du, hochgelobter Christ,
Deines Reichs Vermehrer bist.

Unbeflecket ist die Brust,
Die dich unterm Herzen träget,
Bis man dich, du Engellust,
In die harte Krippe leget.
Weil kein Raum ist sonst für dich,
Lege, Jesu, dich in mich.

Prächtiges Jerusalem,
Du bist nicht so hoch erkoren,
Als mein armes Bethlehem,
Wo das Heil der Welt geboten.
Ich will gerne niedrig sein,
Kehr nur, Jesu, bei mir ein.

Dunkle Nacht, verwandle dich
In die schönste Morgenröthe;
Denn die Sonne zeiget sich,
Hier ist unsers Lichts Prophete.
Selbst den Stall macht dieser Gast
Zum gestirnten Lustpallast.

Ach die englische Musik
Dringet durch der Hirten Ohren,
Und das Echo schallt zurück:
Gottes Sohn ist Mensch geboren.
Sucht die Wiege, sucht das Kind,
Wo ihr es in Windeln findt.

Nun ich trete ganz entzückt
Mit den Hirten zu der Krippen,
Und was ich allhier erblickt,
Küß ich mit entbrannten Lippen.
Was der Engel Mund bemüht,
Das ist auch mein Wiegenlied.

Ehre sei Gott in der Höh,
Und sein Frieden auf der Erde.
Das hinförder alles Weh
Lauter Wohlgefallen werde.
Also freut sich Leib und Seel:
Gott mit uns, Immanuel.

Ledderhose – Benjamin Schmolcks geistliche Lieder

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