Pfeil, Christian Karl Ludwig von – Der Vater siehts: Kind, lass es sein

1.) Der Vater siehts: Kind, lass es sein!
Der Vater hört’s: sei still!
Der Vater kommt: Begeg’n ihm fein!
Und höre, was er will!

2.) Er ist der unsichtbare Gott
Und allenthalben nah‘:
Drum halte immer die Gebot!
Denk immer: Er ist da!

3.) Das, was du nicht, wenn er vor dir
Da gegenwärtig stünd‘,
Tun oder reden dürftest hier,
Das lass, du Gottes-Kind!

4.) Hingegen, wenn dich auch Gefahr
Und Not befällt, mein Christ,
So glaube wieder fest und wahr,
Dass dein Gott bei dir ist,

5.) Dass er das, was dich drückt und quält
Und ängstet im Gemüt,
Was dir an Leib und Seele fehlt,
Mit Vateraugen sieht.

6.) Halt dich an ihn im Glauben fest,
Als könntest du ihn schau’n.
Und glaube, dass er nicht verlässt,
Die ihm also vertrauen.

7.) Sprich kindlich zu ihm: siehe hier
Uns Kinder in der Not.
Zu dir, o Vater, fliehen wir,
Im Leben und im Tod.