Mentzer, Johann – Dir sei, o allerliebster Vater

1. Dir sei, o allerliebster Vater,
Unendlich Lob für Seel‘ und Leib!
Lob sei dir, mildester Berater,
Für allen edlen Zeitvertreib,
Den du mir in der ganzen Welt
Zu meinem Nutzen hast bestellt.

2. Mein treuster Jesu, sei gepriesen,
Daß dein erbarmungsvolles Herz
Sich mir so hilfreich hat erwiesen
Und mich durch Blut und Todesschmerz
Von aller Teufel Grausamkeit
Zu deinem Eigentum befreit.

3. Auch dir sei ewig Ruhm und Ehre,
O heilig werter Gottesgeist,
Für deines Trostes süße Lehre,
Die mich ein Kind des Lebens heißt.
Ach, wo was Gut’s von mir geschicht,
Das wirket nur dein göttlich Licht!

4. Ich hab es ja mein Lebetage
Schon so mach liebes Mal gespürt,
Daß du mich unter vieler Plage
Durch dick und dünne hast geführt;
Denn in der größesten Gefahr
Ward ich dein Trostlicht stets gewahr.

5. Wie sollt‘ ich nun nicht voller Freuden
In deinem steten Lobe stehn?
Wie sollt‘ ich auch im tiefsten Leiden
Nicht triumphierend einhergehn?
Und fiele auch der Himmel ein,
So will ich doch nicht traurig sein.

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