Zwick, Johannes – Jetz ist aber min tag dahin,

Ein abend gsang für die kind.

Jetz ist aber min tag dahin,
an dem ich zwar solt worden syn
Gottsäliger und gschickter vil,
dann darumb gibt Gott alle zil.

Ach Gott, was ich dann übels thon
den gantzen tog, ouch underlon
Des guten vil unnd zyt versumpt,
die hin ist und nit widerkumpt,

Und wie ich mich versündet hab,
Herr, das laß syn gantz tod und ab
Und tilcks alls uß in Jesu Christ,
in dem du zfriden gstellet bist.

Und hab an minem thun vergut,
du kennst ye wol min fleisch unnd blut,
Wie ich so langsam und so träg,
zelernen dine heilgen wäg.

Hab ich dann etwas guts gethon,
die leer und zucht wol angenon,
Das ichs dann bhalt und nit vergeß,
allzyt allein din eer ermeß.

Zwick, Johannes – NUn wil sich scheiden nacht und tag,

Ein abent gesang für die Kirchen

Mag auch gsungen werden in der melody: Jetz ist aber ein tag dahin.

NUn wil sich scheiden nacht und tag,
damit der mensch sin ruwe hab;
Das laß Gott vatter uns zu gut,
der halt uns gnädig in sinr hut.

Es ist unghür und grosse gfar
des nachts im finstren, das ist war:
Ach Gott, so sorg und halt die wacht,
so sind wir bhüt ja tag und nacht.

Verzych die sünd, der so vil ist,
zur bessrung gib ouch zil und frist
Und leer uns vor den ougen din
wandlen mit allen züchten fyn.

Behüt das bett vor uppigkeit
und leer uns rechte bscheidenheit,
die schwären tröum verletzind nichts
und aller trug des bösen wichts.

Was ich dann wyter schuldig bin,
für mich oder den nächsten min
Zu bitten, da sich gnädig dryn
unnd laß dirs alls befolhen syn.

Zwick, Johannes – DIß tagwerck ist yetz ouch volbracht,

Ein ander abendgsang für die kind in der schuol

DIß tagwerck ist yetz ouch volbracht,
ach Gott, hett ichs nun wol bedacht
Und wer geflissen gsin all stund,
damit ich ouch die bessrung fund.

So vil nun zyt wol angelegt,
so vil hast du, Gott, mich bewegt!
Was ich versumpt, das ist uß mir,
alls guts kumpt gwüß allein von dir.

Drumb schicks allweg, das ich dich find,
biß das ich werd ein gschicktes kind,
Unnd so ich morn herwider kumb
das ich mer lern, wie ich werd frumb.

Und leg wol an die gaaben din
unnd bruchs nach dinem willen fyn,
Werd ouch von himmel wol geleert
und nit nach diser wält verkeert.

Jetz schütz und schirm min seel und lyb,
gib, das ich in dinr gnaden blyb
Allzyt und voruß dise nacht,
mit dinen Englen halt die wacht!

Zwick, Johannes – ACh trüwer Gott, du hast uffgricht

Ein ander gsang bym Touff.

in yetz gemelter melody zesingen.

ACh trüwer Gott, du hast uffgricht
ein nüwenn pundt, darinn geschlicht
all frömbd und eigen schulde.
Durch Christus unschuld und sin tod
ist uns uß aller angst und not
geholffen in din hulde.

Die kind hast ouch daryn gezellt,
umbfangen sy unnd damit gwöllt
allein din gnad bewysen:
So tauff uns nun, das wir mögind
als nüwgeborne Gottes kind
din Namen ewig prysen!

Zwick, Johannes – SO wir yetz find den tag am end

Ein ander abent gsang für die kirchen.

Mag auch gesungen werden in der melody: Diß tagwerck ist rc.

SO wir yetz find den tag am end
und alle zyt so schnell und bhend
Hinfart und wir yetz schlaaffen gond
und kein gwüß zil zuläben hond,

So bittend wir von hertzen dich,
o trüwer vatter: uns verlych,
das wir ruwind in dinem gleit,
bewart durch din barmhertzigkeit.

Versön ouch, Herr, unns, dine kind
in einigkeit, das wir mögind
Mit allen, die unns leids gethon
in frid und liebe schlaaffen gon.

Die gfangnen sterck, die krancken tröst,
damit sy wüssind, wie das böst
Bald überwunden hie im zyt
und das die ewig fröud nit wyt.

Was dann mer not, das gib, o Herr!
din angsicht nimmer von uns keer,
Min lyb und seel befilch ich dir,
o lieber Gott, wych nit von mir!

Zwick, Johannes – DEr von dem gsatz gefryet war

Ein ander gsang, wie sich Christus dem gsatz underworffen und uns fry gemachet hat.

DEr von dem gsatz gefryet war
und ledig aller sünden,
Hat sich doch underworffen gar
mit andern Adams kinden.

Dahär ouch wir yetz fry vom gsatz
unnd dem nit underworffen,
Dann Christus der ist unser schatz,
uff den wir sicher hoffen.

Das Gottes kind hat ouch sin blut
vergossen zwar gar junge,
Damit uns sölichs käm zu gut
und unns das gsatz nit zwunge.

Wä nun der sun ledig erkennt,
der ist vom gsatz entrunnen,
Darumb wirdt Christus Jesus gnennt,
ders himmelrych hatt gwunnen.

Doch sind wir drumb nit also fry,
das bsünd fry sölte blyben
Und sünden nit mer unrecht sy,
ouch allen mutwill tryben.

Der Herr spricht ja: Din Gott ich bin,
doch solt ufrichtig wandlen;
Din volle gnüge wil ich syn,
doch solt du redlich handlen.

Ach Gott, dz leer uns recht verston,
din geist wölls hertz bescheiden,
Das wir vom bösen mögind lon
und dsünd selbs willig meiden.

Unnd werffind hin der vorhut lüst,
zum opffer dir ergeben,
Ouch syend durch din gnad gerüst,
nach dinem willen zläben.

Zwick, Johannes – Ein gsang vor anfang der kinder predig zesingen

In der melody: Es sind doch sälig alle die, rc. Oder: Hilff Herre Gott, Oder: Ach unser vatter.

HErr Gott, din truw mit gnaden leist
unnd schick herab din heilgen geist,
der uns die warheit leere
Und geb verstand, gmüt, sinn und hertz,
das uns din wort nit sey ein schertz,
ja gantz zu dir bekeere.
O Gott, din gnad daran bewyß,
das sich wol schick zu dinem pryß
all unser thun unnd lassen;
Was hindren mag, das selbig wend,
was fürdren mag, das gib behend,
zuwandlen dine straassen.

Unnd züch uns wol, Herr, by der zyt,
wir wüssend nit, wass alter gyt,
ouch nit, wie vil der tagen.
Zucht, glouben, forcht, frid, liebe, truw
leer uns din geist, der uns mach nüw,
das wöll er nit versagen.
Er bhüt allzyt vor falscher leer,
der bösen wält ouch trülich weer,
damit sy uns nit blende,
Er teil uß din barmhertzigkeit,
zeig uns da durch din säligkeit
und helff mit gnad zum ende.

Zus beschlussz der kinder predig.

JEtzund so bitten wir dich, Herr,
bestät und sterck die waare leer
in unsern hertzen allen!
Dann das ist war: wie böß wir sind,
begeren wir doch, dine kind
zu sin und dir zu gfallen.
So zeig nun, Gott, din gnad unnd gunst,
erfüll das hertz mit waarer brunst
der liebe und des gloubens,
Das wir mögend, wies dir gefellt,
das läben schlyssen unnd der welt
gar bald zum end erlouben.

Zwick, Johannes – O Gott unnd vatter gnaden vol,

Ein kurtz gsang bym Touff.
zusingen in der melody, Es sind doch sälig, rc.

O Gott unnd vatter gnaden vol,
yetz tauff du uns und reinge wol
unser gantz sündtlich fleische!
Tilck uß die sünd durch Christus blut
unnd halt uns dann in diner hut
mit krafft dins heilgen geiste.
Erschaff uns, wie der touff bedüt,
ufrecht und redlich Christen lüt,
laß unns die lieb befinden,
Damit der pundt der gnaden dyn
mög unser aller ewig syn
mit allen Gottes kinden.

Zwick, Johannes – O Gott und vatter aller väter, leer uns,

O Gott und vatter aller väter, leer uns,
o Gott und vatter aller kinder, leer uns!

O Meister aller meister, leer uns,
o geist, leerer der warheit, leer uns!

Das wir uns zu dem heilgen kind Jesu geselling,
in sin exempel unser thun und lassen stellind,

Das wir mit jm zschul gangind,
in gsellschafft jm anhangind,

Wachsind an geist, gnad, wyßheit!
zu nutz diner Christenheit,

Und wir kind alle samen
din kirch und idnen namen
zierind.

Das leer uns, O Herre Gott, Amen!