Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Hüter.
Du Heil- und Tröste-Gast
Der furchtsamen Gemüter.
Willkommen in mein Herz
Zu tausend, tausend Mal
Dort will ich danken dir
Im Himmels-Freuden-Saal.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Pfleger,
Für deine Hut und Wacht
Und Engelisch Heer-Läger,
Und alles was du mit
Gebracht von Schätzen mir.
Nun bin ich Sorgen-frei,
Nun bin ich reich in dir.

3. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Du treuer Menschen-Schützer:
Sei und bleib ewiglich
Mein Haus- und Herzbesitzer:
So bin ich frank und frei
Für Sorgen, Angst und Not:
Nun schaffen nichts an mir
Sünd, Teufel, Höll und Tod.

Rinkart, Martin – Lob sei dem höchsten Gott

1. Lob sei dem höchsten Gott,
Der wohnet in der Höhe,
Er siehet, hört und weiß,
Wie’s allen Menschen gehe,
Beherrscht das ganze Rund,
Und will eins schaffen recht,
Zum mind’sten dort einmal,
Dem Herren als dem Knecht.

2. Lob sei dem wahren Gott!
Der näher zu uns kommen,
Ihm einen Gnaden-Stuhl
Im Heiligtum genommen.
Er herrschet und regiert
Hier in der Gnaden-Zeit,
Zu sonderm Heil und Trost
Der werten Christenheit.

3. Lob sei dem treuen Gott!
Der allernächst gekommen
Der Auserwählten Schar,
Ihr Herz-Burg eingenommen!
Die, die regieret Er
Genädigst hier und dort,
Darum hat nichts allhier
Der Höllen Macht und Pfort.

Rinkart, Martin – O Vater unser Gott

1. O Vater unser Gott,
Dir sei Lob, Preis und Ehre,
Für Luthers Bibel-Buch
Und Catechismus-Lehre,
Dies Buch, dies kleine Buch
Erhalt uns aller Ort,
Daß dich die kleine Welt
Erkenne fort und fort.

2. O Jesu unser Herr,
Dir sei Lob, Preis und Ehre,
Für Doctor Luthers Schrift,
Und die schriftreiche Lehre:
Dies Gold, dies reine Gold,
Erhalt uns stet und rein,
So schreiben wir dein lob
Mit Adamanten-Stein(fiktiver Stein, auch unnachgiebig).

3. Jubel-Freuden-Geist,
Dir sei Lob, Preis und Ehre,
Für Doctor Luthers Geist,
Und die geistreiche Lehre.
Den Geist, den reichen Geist,
Erhalt uns fort und fort,
So wollen wir dein Lob
Vermehren hier und dort.

Rinkart, Martin – Stark ist ein Wasserstrom

1. Stark ist ein Wasserstrom
Zu schlämmen und verdämmen,
Noch kann er deine lieb
Auslöschen nicht noch hemmen!
Du liebes Flämmlein du!
Dir sei Lob, Ehr und Preis!
Zünd an, zünd an mein Berz
Zu gleichem Liebes-Fleiß.

2. Noch stärker ist der Tod,
Der alle Welt durchdrungen;
Noch hat ihn deine Lieb
Im Tode selbst verschlungen!
Du liebes Flämmlein du,
Dir sei Lob, Preiß und Ehr,
Zünd an, zünd an mein Herz
In Lieb, je mehr und mehr.

3. Am allerstärksten sind
Die Sünd- und Höllen-Fluten!
Noch werden sie gedämpft
Von deinen Liebes-Gluten!
Du liebster Heiland du!
Dir sei Lob, Preis und Ehr,
Ach daß auch meine Lieb
Allzeit die stärkste wär.

Rinkart, Martin – O Jesu, meine Lieb!

1. O Jesu, meine Lieb!
Wie soll ich dir vergelten!
Du könntest billig mich
Verdammen, strafen, schelten,
So machest du mich los
Von Sünde, Höll und Tod!
Und warnest über das
Mich noch vor solcher Not.

2. O Jesu, meine Lieb!
Wie soll ich dir bezahlen,
Was von Schreckbildern du
Mir lässest nur vormalen!
Ach bild‘ und schreibe sie
Selbst meinem Herzen ein;
Und laß die Lieb an mir
Ja nicht verloren sein.

3. O Jesu, meine Lieb!
Wie soll ich dir verdanken
Der Liebe Wissenschaft,
Erlösung und Gedanken!
Laß alle Kreatur
Mir schreiben in mein Herz:
Daß Himmel, Höll und Tod
Kein Kinderspiel noch Scherz.

Rinkart, Martin – O Jesu, meine Zier

1. O Jesu, meine Zier,
Du giebest Licht und Leben;
Du wollest Leben, Licht
Und Weisheit mir auch geben,
Daß ich im rechten Grund
Erkenne mich und dich,
So werd ich lieben dich
Allein, und hassen mich.

2. O Jesu, meine Zier.
Du prüfest Herz und Nieren,
Laß meiner Sünden Greul
Zu meinem Heil mich spüren,
Und was für Sünden-Straf
Ich habe bracht auf dich,
So werd‘ ich loben dich
Allein, und schelten mich.

3. O Jesu, meine Zier,
Laß deine Leuchte brennen,
Und deiner Gnaden Heil
Mich inniglich erkennen,
Und was ich hab und bin
Durch dich und ohne dich,
Werd‘ ich behalten dich
Allein, und lassen mich.

Rinkart, Martin – Dir, Jesu, sag ich Dank

1. Dir, Jesu, sag ich Dank,
Ob mich die Welt gleich quälet,
Daß du mich vor der Welt,
Und von der Welt erwählet.
Sie hasset feindlich mich,
Es ist ihr alter Brauch,
Hat sie von Anbeginn
Dich doch gehasset auch.

2. Laß mich, Herr Jesu, nur
Ihr nimmermehr vertrauen,
Auf ihren Heuchel-Grund
Und Schmink-betrug nicht bauen:
Ein Steuer-loses Schiff,
Ein Boden-loses Feld,
Ein Regen-loser Wind,
Was ist das? es ist Welt.

3. Erhalt, Herr Jesu, mich,
Du Fürst der Herz-Gedanken,
Und laß mich nimmermehr
Von dieser Meinung wanken:
Welt ist und bleibet Welt:
Ich hasse sie; sie mich:
Du bist und bleibest treu;
Du liebest mich; ich dich.

Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein Leben und mein Hoffen,
Du hast nach Herzens Wunsch
Mein Herze mir getroffen,
O Jesu, meine Zier,
Ich fühle deine Kraft!
Ich sterbe, wo mir nicht
Durch dich wird Rat geschafft.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Ich hab es wohl erkundet,
Was deine Hand vermag,
Du hast mein Herz verwundet,
Du hast verwundet mich,
Wirst mich verbinden auch
Du schlägest und machst heil,
Es ist dein alter Brauch.

3. Dir sey Lob, Ehr und Preiß,
Du hast zu meinem Frommen,
Mit deiner Äuglein Glanz
Mein Herze mir genommen,
Jesu, meine Zier,
Behalt es ewiglich,
Und gieb, und laß mir nur
Dafür dein Herz und dich.

Rinkart, Martin – Dir sei Lob, Ehr und Preis

1. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein A und mein Anfänger,
Du bist der Christenheit
Urheber und Vorgänger!
Du klopfest bei mir an,
Eh ich daran gedacht,
Das hat dein liebreich Herz,
Nicht mein Verdienst, gemacht.

2. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein Beistand und Begleiter!
Du wirkest fort und fort,
Und treibest immer weiter,
Du giebst das Wollen mir,
Klopf an, klopf an, klopf an,
Gieb das Vollbringen auch,
Sonst bleibt es ungethan.

3. Dir sei Lob, Ehr und Preis,
Mein O und mein Vollender;
Halt mich im Glauben fest,
Mein Kreuz- und Kummer-Wender.
Klopf an, sonst schlafen auch
Die klugen Jungfraun ein;
Vertreib den Sünden Schlaf,
Dein soll all Ehre sein.

Rinkart, Martin – Gelobet sei die Pein

1. Gelobet sei die Pein,
Die Gott für uns getragen,
Die Band‘, die Dornenkron;
Das Stoßen, Stechen, Schlagen,
Die Schläge, Stiche, Stöß.
Stech-Dornen, Band‘ und Pein,
Die sollen unser Trost
Im Kreuz und Elend sein.

2. Geehret sei die Schmach,
Die Gott für uns getragen,
Das Kreuzholz, das Gespött;
Das Lästern und Anklagen;
Das alles, und was mehr
Viel schwerer als die Pein,
Soll unser Ehrenkron‘
In Schmach und Schande sein.

3. Gepreiset sei der Tod,
Den Gott für uns getragen,
Die Sünd und Höllen-Angst;
Das Zittern, Zagen, Klagen:
Das alles, das ihm war
Die allerschwerste Pein,
Soll unser Siegs-Panier
Im Tod und Leben sein.