Behm, Martin – Nach gethaner Beicht und empfangner Absolution

Herr Jesu Christ, des Vaters Wort,
Mein höchstes Gut und treuer Hort,
Ich dank dir jetzt von Herzensgrund,
Daß du mich durch des Priesters Mund
Hast von mein Sünden losgesprochn,
Daß sie nicht werden an mir gerochn.

Ich nahm die Absolution,
Als käm sie mir vons Himmels Thron,
Des Priesters Wort in Ohren klang,
Die göttlich Kraft zum Herzen drang,
Des Dieners Hand rührt mir mein Haupt,
Nun ist der Himmel mir erlaubt.

Der Morgenthau das Gras erquickt,
Dein Wort mich stärkt, wanns Herz erschrickt;
Mir war verwundt mein arme Seel,
Jetzt ist drein gossen Wein und Oel;
Von Sünden war das Herz mir matt,
Dein Geist mich jetzt gestärket hat.

Hilf, daß ich als ein liebes Kind
Forthin widerstreb der Sünd,
Daß ich nicht geb dem Satan Raum,
Auch nicht dem Fleisch laß lang den Zaum,
Daß mir nichts Aergers widerfahr,
Als mir zuvor gedräuet war.

Gieb Gnad, daß ich den Trost behalt,
Ich sei von Sünden losgezahlt,
Damit ich forthin thu mein Pflicht,
Mich gänzlich nach deim Willen richt,
Bis ich in rechter Reinigkeit
Erlang der Seelen Seligkeit.

Amen.