Behm, Martin – Am ersten Sonntage des Advents, aus dem Evangelio Matthäi 21.

Wir danken dir, Herr Jesu Christ,
Daß du vom Himmel kommen bist,
Und dich zum Menschen hast gewendt,
Bei uns gehalten dein Advent.

Wie gnädig hast du uns besucht,
Da wir durch Sünden warn verflucht,
Und hast dich unser angenommen,
Daß wir bei Gott zu Gnaden kommen.

Dein Zukunft hast du bei den Altn
Durch dein Erschaffung oft gehaltn,
Hast dich ihn offenbart im Wort,
Daß sie dich kannten, ihren Hort.

Und als die Zeit erfüllet ward,
Hast du verricht die schwere Fahrt,
Nahmst an dich unser Fleisch und Blut,
Damit du stürbest uns zu gut;

Kommst auch noch zu uns bis ans End
Durch dein Wort und die Sacrament;
Solchs ist der Welt verborgen zwar,
Doch ists dem Glauben offenbar.

Komm auch zu mir; ich räum dir ein
Mein Herz, das soll dein Wohnung sein.
Wahr, daß der böse Geist mit List
Ja nicht in meinem Herzen nist.

Du bist ein König überall,
Auf Erd, Meer und im Himmels Saal.
Nimm mich zum Reichsgenossen an,
Ich will dir gern sein unterthan.

Du bist gerecht, mich drückt die Sünd,
Tröst und erhlat mich armes Kind;
Rechn mir zu dein Gerechtigkeit
Nach deiner großen Gütigkeit.

Du bist der Helfer, ich bin schwach,
Drum dich zu meinem Heil aufmach;
Wenn du mich nimmst in deinen Schutz,
So biet ich Tod und Teufel Trutz.

Dein Sanftmuth ist mein Trost und Freud,
Wenn ich hab Kreuz und Herzenleid;
Hilf, daß ich nach dem Vorbild dein
Sanftmüthig mög von Herzen sein.

Du kömmst zwar arm, doch machst du reich,
Die an dich gläuben, all zugleich.
Mein Nothdurft wollst du mir beschern
Und mir das ewig Gut gewährn.

Bei deinem Häuflein mich erhalt,
Da dich erkennen Jung und Alt,
Daß ich dir Hosianna sing,
Mein Leben mit deim Lob zubring.

Komm zu mir an meim letzten End,
Und nimm mein Seel in deine Händ,
Dieweil sie ist dein Purpur gut,
Die du erkauft hast mit deim Blut.

Wenn du wirst kommen zum Gericht,
So wollst du mich verlassen nicht.
Hilf, daß ich mög vor dir bestehn
Und mit dir ein zum Leben gehn.