Behm, Martin – Am 25. Sonntage nach Trinitatis

Aus dem Evangelio Matth. 24.

Daß man gegen dem jüngsten Tage recht geschickt sein möge.

Ach lieber Gott, groß ist die Noth
Hier und in allen Landen.
Dein Wort ist böser Leute Spott,
Der Wüstgreul ist vorhanden.
Es bricht hervor die falsche Lehr,
Dein reines Wort acht man nicht mehr,
Kein Glaube wird gefunden,
Die Lieb ist auch verschwunden.

Man hört von Krieg und Kriegsgeschrei,
Die Theurung heftig steiget;
Die Pest und Seuchen mancherlei
Gar schrecklich sich erzeiget;
All Kreaturen seufzen hart;
Dadurch das End wird offenbart,
An dem vergehen werden
Durchs Feuer Himmel und Erden.

Herr hilf uns, daß wir fliehen all
Die Greul in Lehr und Leben
Und daß wir fleißig allzumal
Auf dein Wort Achtung geben,
Damit wir aus deim theuern Wort
Dich kennen lernen unsern Hort,
Zu dem wir Zuflucht haben,
Der uns in Noth kann laben.

Du wollst dich unser nehmen an,
Wenns Unglück kommt mit Haufen.
Hilf, daß wir durch dein Kraft bestan,
Wo man nicht kann entlaufen.
Verkürz die Zeit, und machs nicht lang:
Den frommen Menschen ist sehr bang,
Drum sie die Noth dir klagen
Bei diesen bösen Tagen.

Mach uns von falschen Lehren frei,
Daß wir nicht zu ihn treten
Und ihrem Tand nicht pflichten bei,
Wenn sie gleich Wunder thäten.
Laß uns dein Auserwählten sein,
Die sich ergeben dir allein,
Dein Geist uns recht regiere,
Daß uns niemand verführe.

Mit deiner Zukunft brich herein,
Laß dich vom Himmel schauen,
Im Hui gleich wie der Blitz erschein,
Rett all, die auf dich trauen;
Wie Adler in die Höh uns schwing,
Uns in dein Reich mit Freuden bring,
Daß wir im Himmel droben
Dich ewig fröhlich loben.

Amen.

Nöldeke – Martin Behemb’s geistliche Lieder

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