Albert, Heinrich – Danklied

Ein Dankopfer, Herr, ich bringe,
So mir recht von Herzen geht;
Über deine Wunderdinge
Wird mein Geist zu dir erhöht.
Gott, ich freue mich, mein Leben
Ist ganz deinem Lob‘ ergeben:

Daß du meine stolzen Feinde
Hinter sich getrieben hast,
Daß, der mich zu fällen meinte,
Und nicht hatte Ruh‘ noch Rast,
Nun vor dir, o Gott, sammt Allen
Selbst umkommen und gefallen.

Denn du führest meine Sache
Und mein Recht so herrlich aus,
Daß man sihet, dein sei die Rache,
Und ein Jeder merke draus,
Wie du dich gesetzt, das Dichten
Aller Menschen selbst zu richten.

Der Herr ist ein Schutz der Armen
Und ein Schild in aller Noth,
Seine Gnad‘ und sein Erbarmen
Steht uns bei bis in den Tod;
Die ihn kennen und nicht hassen,
Will er nimmermehr verlassen.

Müller – Bibliothek deutscher Dichter des siebzehnten Jahrhunderts

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