Tersteegen, Gerhard – Das äußre Sonnenlicht ist da

1.) Das äußre Sonnenlicht ist da
Und leucht’t mir ins Gesicht.
Gott ist noch mehr dem Geiste nah
Mit seinem Lebenslicht.

2.) Ach, wohn in mir, du Gottessonn,
Mein Geist dein Himmel werd,
Dass ich, o reine Seelenwonn,
Werd‘ ganz in dich verklärt!

3.) Wenn sich die Sonne offenbart,
So weicht die Dunkelheit.
Vertreib durch deine Gegenwart
Die Sünd und Eigenheit!

4.) Du bist ein Licht und wohnst im Licht.
Ach, mach mich licht und rein,
Zu schauen, Herr, dein Angesicht
Und dir vereint zu sein!

5.) Der Adler schaut geradezu
Die Sonne fröhlich an.
Mein Geistesaug eröffne du,
Dass ich dich schauen kann!

6.) Wer dich in deinem Licht erblickt
In seiner Seele Grund,
Ehrt gleich den Cherubim gebückt,
Dich, Herr, zu aller Stund.

7.) So lass mich wandeln, wo ich bin,
Vor deinem Angesicht.
Mein Tun und Lassen immerhin
Sei lauter, rein und licht!

8.) Dein Auge leite meinen Gang,
Dass ich nicht irregeh.
Ach, bleib mir nah mein Leben lang,
Bis ich dich ewig seh!

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