Schmolck, Benjamin – Gott der Juden, Gott der Heiden

Am Tage der Erscheinung Christi.

Mel. Gott des Himmels und der Erden.

Gott der Juden, Gott der Heiden,
Aller Völker Heil und Licht,
Saba sieht den Stern mit Freuden,
Der von dir am Himmel spricht.
Sem und Japhet kommt von fern,
Dich zu sehn, du Jakobsstern.

Wir gesellen uns zu denen,
Die aus Morgenlande sind.
Unser Fragen, unser Sehnen
Ist nach dir, du großes Kind.
Bist du in Jerusalem?
Oder nur in Bethlehem?

Kein Herodes kann uns sagen,
Wo dein Thron ist aufgericht.
Wenn wir die Gelehrten fragen,
Wissen sie die Weisheit nicht.
Suchen wir, o König, dich,
Weiset uns die Welt von sich.

Doch dein Wort ist Stern und Flamme
Und bezeichnet Haus und Pfad,
Wo dich, Held aus Davids Stamme,
Tyrus angebetet hat,
Wo die erste Heidenschaft
Nur an deinem Glanze haft.

Nun wir eilen mit Verlangen
Wie die Läufer Midian,
Dich, Messias, zu umfangen,
Der den Himmel schenken kann.
Unsre Kniee beugen sich,
Unser Arm umfasset dich.

Nimm die aufgethanen Schätze,
Schatz, der unser Herz erfreut.
Deine Mildigkeit ersetze
Unsrer Hände Dürftigkeit.
Hier ist kein Arabia,
Es ist lauter Armuth da.

Nimm für Gold und andre Gaben
Glaube, Lieb und Hoffnung an.
Laß dich einen Weihrauch laben,
Den die Andacht liefern kann,
Und als Myrrhen geben wir
Die Geduld und Buße dir.

Nimm die Opfer in Genaden
Von ergebnen Herzen an
Und laß keinen Feind uns schaden,
Der dich nicht vertragen kann.
Wenn Herodes Schwert gewetzt,
So behalt uns unverletzt.

Nun wir gehn von deiner Krippen,
Laß mit Segen uns von dir.
Zeig uns Bahn durch Dorn und Klippen,
Still der Feinde Mordbegier.
Mach uns einen Weg bekannt,
Der uns führt ins Vaterland.

Ledderhose – Benjamin Schmolcks geistliche Lieder

Liscovius, Salomon – Ein neues Licht, ein heller Schein

Auf das Fest der Erscheinung Christi.

Weise: Vom Himmel hoch da komm.
oder: Was fürcht’st du Feind Herodes.

Ein neues Licht, ein heller Schein
Bricht aller Welt von Gott herein,
Denn Jesus, Herr der Herrlichkeit,
Wird Mensch in dieser letzten Zeit.

Er ist geboren arm und klein
Und will doch Allen nützlich sein.
Wer Leben, Heil und Trost begehrt,
Dem solls bei Jesu sein gewährt.

Drum macht er sich auch offenbar
Den Juden und der Heiden Schaar,
Und ruft die Völker alle gleich
Zu sich und in sein Gnadenreich.

Er ist ein allgemeines Heil,
Der Blinden Licht, der Armen Theil;
Und wer bei Jesu wünscht zu sein,
Den führt er selbst durch seinen Schein.

Ist Jemand irrend und verflucht,
Der wird durch dieses Licht gesucht,
Und aus der finstern Todesnacht
Auf Gottes Lebensbahn gebracht.

Gott, dir sei Dank für dieses Licht,
Daß du den Heiden aufgericht’t,
Und daß zu dir ein Jedermann
Durch Jesum sicher kommen kann.

Wir ehren dich von Herzen hier
Und opfern uns im Glauben dir,
Nimm uns, dein Volk in Gnaden an,
Wie du den Weisen hast gethan.

Erhalt uns auch durch deinen Glanz
Im Wandel rein, im Glauben ganz,
Und laß den Himmel offen stehn,
Wenn wir von hinnen sollen gehn.

Pasig – M. Salomon Liscovius geistliche Lieder