Krummacher, Friedrich Adolf – Tod, wo ist Dein Stachel

Tod, wo ist dein Stachel,
Hölle, wo dein Sieg,
seit der Fürst des Lebens
aus dem Grabe stieg?
Nacht, wo ist dein Grauen,
dunkle Sterbensnacht,
seit der Ostermorgen
hell uns angelacht?

Mag auch zitternd brechen
dieses arme Herz –
unsre Seele schwingt sich
jauchzend himmelwärts!
Mag der Leib zerfallen
und im Staub vergehn –
einst verklärt unsterblich
wird er auferstehn.

Vor dem Auferstandnen
flieht der Zweifel Heer,
und es kann uns schrecken
kein Verwesen mehr!
Ja, wir schaun frohlockend
in die Gruft hinein,
gleich als sähn wir aufwärts
in den Sonnenschein!

Großer Ostermorgen,
wenn des Menschen Sohn
einst mit seinen Engeln
kommt vom Himmelsthron;
wenn die Saat, die heil’ge,
die das Grab bedeckt,
zu erneutem Leben
seine Stimme weckt!

Dann mit andern Zungen,
mit erhöhtem Klang,
werden Millionen
singen den Gesang:
Tod, wo ist dein Stachel,
Hölle, wo dein Sieg,
seit der Fürst des Lebens
aus dem Grabe stieg?

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