Hans Sachs – WAch auff inn Gottes name

WAch auff inn Gottes name,
du werde Christenhait!
Danck deim gespons lobesame
der gnadenreychen zeyt,
Darinn er dir seyn worte
hat wider auffgethon,
das man an manchem orte
klärlich verkünden horte
in Teutscher nation.

Die alt Schlang, der Sathane,
der lüg ain vatter ist,
Wölt das gern vnterstane,
verbot mitt gschwindem list:
Das wort solt nyemandt sagen
bey Bann vnnd lehens pflicht!
jr vil ließ er veriagen,
verbrennen vnd erschlagen,
doch halff es alles nicht.

Erst thut die zeen fast blecken
der falsch Sathan auß neydt,
Mit droen ab zuschrecken
dich, werde Christenheit!
Doch bleyb in Got bestone,
wann er sorget für dich,
spricht, wer dir layds ist thone,
rur seyn augapffel ane,
er ist dein hilff warlich!

Sich, wie halff Got der herre
dem Israel daruon,
Vnd ertrenckt in dem Mere
den Künig Pharaon;
Hiericho die must fallen
vor Gottes volck geschwin
von der Drometen schallen:
also hilffet Gott allen,
die vertrawen in jm!

Auch die Midianiter
thettem volck Gottes not
Vnd die Amalekiter!
Israel rufft zu Got:
Gnedig sy Gott errette
durch sein knecht Gedeon:
da Gottes volck Dromette,
ain Hayd den anndern tödte,
hundert zwaintzig tausend man.

Denck, wie offt Got behütet
vor Saul den Küng Dauid,
Der nach seim leben wüttet;
Got jn auch wol befrid
Vor seinem aygen sune,
dem schönen Absolon,
der nach seim leben stune,
auß seim Reych er entrunne,
darein doch wider kam.

Merck auch, wie Got thet streytten
wider Jeroboam
Zu Küng Abia zeyten,
den er vmblegt allsam,
Das er nit mocht entrinnen:
do rufft das volck zu Got,
do floch das heer von hynnen,
das volck Gots schlug von jnen
fünff hundert tausent todt.

Der gleychen halff Gott kempffen
Assa dem Künig frumm,
da das volck Gotts wolt dempffen
Serach mitt grosser summ,
Tausent mal tausent Moren
greyffens volck Gottes an,
do ergrympt Gotes zoren
das groß heer war verloren,
jr kainer nit entran.

Schaw, wie the Gott errette
den Küng Ezechiam,
Den auch bedroet hette
Sennacharib mit nam,
Der sein heer hett gestellet
wider Jerusalem:
der Engel Gotts jr fellet
achtzig tausent gezellet
vnd machet jn gezem.

Hör auch, wie Got thet kriegen
für den Küng Josaphat,
da über jn thet ziehen
Amon Moab: da hatt
Das volck Gottes groß klagen,
zu Got hett es sein trost:
die Hayden thet Gott plagen,
thetten sich selbs erschlagen,
Gottes volck wardt erlost.

O Christenhait, merck eben,
wie got sein feynde stürtzt,
die wider sein volck streben!
sein arm ist nit verkürtzt:
Er kan dich wol bewaren,
all dein har sind gezelt;
laß nur den Sathan scharren,
thu im wort Gotts verharren,
so bistu außerwelt!

Quelle