Hut, Hans – Gottes Werck und Willen

„Ein ander schön Lied hat Hans Hut zu Augspurg im Gefängnuß gemacht, darinnen er gestorben und darnach Ann 28. verbrendt. Geht im Thon wie man die siben wort singt, Oder JAcobs thon Oder Lieber vatter wie bist etc.“

O Almechtiger Herre Gott,
wie gar lieblich sind dein Gebott
Uber alles Gott so reyne!
du wirst geehrt alleyne
in deiner heilgen gmeyne.

Dein will der ist uns offenbar,
darinn leucht uns die warheit klar
In allen creaturen,
Gott hat uns ausserkohren,
darzu auch neugeboren.

Den Himmel und das Firmament
uns zeigen die werck seiner händt
Darzu sein grosse Ehre,
im landt und auff dem meere
thun wir erkennen lehre.

Die Wercke Gottes sind überal
auff hohem Berg und tieffem Thal
Darzu in ebnen Felden,
die Vögel in den Wälden
thun uns die Warheit melden.

Ein jedes werck thut preisen Gott,
wie ers so gut erschaffen hat;
Das thut der Mensch zerbrechen,
der Warheit widersprechen,
Gott wird es an im rechen.

Die Wercke Gotts sind wunderlich
in rechter ordnung ewiglich:
Der Mensch sol sie erfahren,
Gott wils im offenbaren,
er sol sie auch bewahren.

Drumb hat Gott seinen Sohn gesandt,
der uns die warheit macht bekandt
Und auch den weg zum leben:
so wir darnach thun streben,
sein Geist wil er uns geben.

Der zeygt uns an die Heilig Schrifft,
drinn Gott sein Testament gestifft
In seinem Sohn so reiche,
in aller welt zugleiche
niemand drumb von im weiche.

Den Todt er überwunden hat,
Ein rechter Mensch und wahrer Gott,
Mit krafft hat ers beweiset,
mit Warheit uns gespeiset,
darumb wirt er gepreiset.

Drumb sand er uns den heilgen geyst,
der aller blöden Tröster heyßt,
Ins Herz wil er uns schreiben,
daß wir in ihm beleiben,
all Sünd und laster meiden.

Der Heilig Geyst der ist das Pfandt,
der uns zum ERbtheyl ist gesandt,
Welchs Christus uns erworben,
als er am Creutz gestorben,
mit der Welt nit verdorben.

Dem Vatter sey nun lob und ehr,
der ewig bleibt und immermehr
Und ewig holt seinn Namen,
seinns Sohns wir uns nit schamen,
der helff uns ewig, Amen.

Ausbund