Burkard Waldis – Psalm CXLV. Exaltabo te Deus.

DEin lob will ich erheben,
Herr Gott, du König lobesam,
Vnd dir die Ehre geben,
geheilget werd dein trewer nam!
Es muß dein lob erschallen
allzeit vnd immerdar,
Zu thun nach deinem gfallen,
vor Adams kindern allen
dein gnad werd offenbar.

Groß löblich ist der HERRE,
vnaußsprechlich sein grosse gut!
Kinds kind sol man sie lehren,
dein eygen werck dich preisen thut,
Ich red von deinen wundern,
herrlichen schönen pracht,
Dein grosse that besondern
schafft, daß wir vns verwundern,
erzeln sie tag vnd nacht.

Daß mann dein güte preise
vnd rhüme dein gerechtigkeyt,
Die du alln thust beweisen,
gedult, gnad vnd barmhertzigkeyt.
Gut bistu, HERR, alleyne,
erbarmst dich all deinr werck,
Des danckt dir in gemeyne
dein heylge Kirche reyne,
rhümen sich deiner sterck.

Dein Reich ist hoch zu preisen,
drinn du den Sündern gnedig bist;
Deinn gwalt jn thust beweisen,
die vnderm Creutz verborgen ist.
Das leßstu, HERR, verkünden
auff erd alln menschen kind,
Daß du vns hast entbunden
vom Teuffel, todt vnd sünden,
bei dir man gnade findt.

Dein reich von end zu ende
in Ewigkeyt wert dein herrschafft,
Dein gwalt mag niergend wenden,
groß ist deins Köngreichs pracht vnd krafft,
All, die auß schwachheyt fallen,
erheltstu durch dein gnad,
Das zschlagen vnd zerschallen
hebst auff nach deim gefallen,
daß jn die Sünd nicht schad.

All augen auff dich sehen,
gibst jn jr speiß zu seiner zeit,
On dich kan nichts geschehen,
dein handt füllt alles nah vnd weit.
Wann du außgeust deinn segen
vbr alles, was hie lebt,
Thut sichs in freuden regen,
vermehren und bewegen,
gar hoch dein lob erhebt.

Der HERR ist grecht, auffrichtig
in allem, das Er redt vnd thut,
Gar ernst, tapffer vnd wichtig,
sein werck sind heylig vnd gantz gut.
All, die recht zu jm schreien,
mit ernst jn ruffen an,
Den wil Er gnad verleihen,
auß allem vnglück freihen,
in nöten bey jn stan.

Was die frommen begeren,
das thut der HERR zu aller frist,
Ir bitt wil Er geweren,
mit hülff vnd trost stedts bei jn ist,
All, die den HERREN lieben,
die sind gantz wol behüt,
Ja wer sie thut betrüben,
gewalt an jn wil üben,
der wirt bald außgerütt.

Drumb wil ich jn stedts loben,
sein ehr verkünden sol mein mundt
Für seine grosse gaben,
die Er thut allen menschen kundt.
Alls fleysch vnd menschen samen
sagen jm preiß vnd ehr,
Zu singen seinem Namen
wöllen wir vns nicht schamen
ewig vnd jmmermehr!

Quelle: Quelle in der Glaubensstimme