Arnd, Johann – O Vater, Unser Gott, es ist

O Vater, unser Gott, es ist
Unmöglich auszusinnen,
Wie du recht anzurufen bist;
Hilf selber uns beginnen
Und geuß, wie uns dein Wort verheißt,
In unsre Herzen deinen Geist
Der Gnad‘ und des Gebetes.

Laß ihn bei dir uns kräftiglich
Mit Seufzen stets vertreten.
So oft wir kommen, Herr vor dich,
Zu danken und zu beten.
Laß nicht nur sprechen unsern Mund,
Hilf, daß zu dir aus Herzensgrund,
O großer Gott, wir rufen.

Zeuch unser Herz zu dir hinauf
Im Beten und im Singen,
Und thu‘ uns auch die Lippen auf,
Ein Opfer dir zu bringen.
Laß dir gefallen, wenn wir dann
Mit Herz und Lippen dir uns nahn,
Sei, Herr, von uns nicht ferne.

Laß uns im Herzen und Gemüth
Auf unser Thun nicht bauen,
Laß einzig deiner großen Güt‘
Uns ganz und gar vertrauen.
Ob wir es gleich nicht würdig sein,
So wollest du aus Gnad‘ allein
Die Bitte uns gewähren.

Du, Vater, weißt, was uns gebricht
In diesem armen Leben,
Es ist dir auch verborgen nicht,
Wie wir in Nöten schweben.
Um Beistand flehen wir dich an,
Dein Vaterherze uns nicht kann
Verlassen, deine Kinder.

Dein Nam‘, o Gott, geheiligt werd‘,
Dein Reich laß zu uns kommen,
Dein Will‘ geschehe stets auf Erd‘,
Gieb Brod, Fried‘, Nutz und Frommen.
All unsre Sünden uns verzeih‘,
Steh‘ uns in der Versuchung bei,
Erlös‘ uns von dem Uebel.

Dies alles, Vater, werde wahr,
Du wollest es erfüllen;
Erhör‘ und hilf uns immerdar,
Um Jesu Christi Willen;
Denn dein, o Herr, ist allezeit
Von Ewigkeit zu Ewigkeit
Das Reich, die Kraft, die Ehre.

Evangelisches Gesangbuch der Bremischen Gemeinden
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